Schach Kluge Schachzüge mit Blick auf die Uhr

Xanten · Bei den 11. JugendOpen des Schachklubs Xanten sind die kühlen Köpfe und die schnellen Denker klar im Vorteil.

 Eine Partie musste in 15 Minuten absolviert sein, wenn man Punkte sammeln wollte. Nach dem Zug noch schnell der Fingertipp auf die Stoppuhr - und die Zeit lief gegen den Gegner weiter. In Xanten traten 157 Kinder an.

Eine Partie musste in 15 Minuten absolviert sein, wenn man Punkte sammeln wollte. Nach dem Zug noch schnell der Fingertipp auf die Stoppuhr - und die Zeit lief gegen den Gegner weiter. In Xanten traten 157 Kinder an.

Foto: Armin Fischer

Kühle Köpfe und schnelle Denker waren auch bei den 11. JugendOpen des Schachklubs (SK) Xanten klar im Vorteil. 157 Kinder und Jugendliche kämpften am Samstag im Forum der Hauptschule in sechs Altersklassen um den Sieg am Brett. Lange Bedenkzeit stand dafür nicht zur Verfügung. Gespielt wurden neun Runden Schnellschach nach dem Schweizer System.

Pro Partie hatte jeder Spieler insgesamt 15 Minuten Zeit, um mit Turm, Läufer, Bauer & Co. zu ziehen. Hat man seinen Zug gemacht, war nur ein Fingertipp auf die Stoppuhr nötig und schon lief die Zeit gegen den Kontrahenten ab. Wessen Uhr als erstes fiel (abgelaufen war), hatte die Partie - wie beim Matt - verloren. Platz für langes Zaudern und Zögern gab es somit nicht. "Die Spieler müssen schneller überlegen, schneller ziehen und können dadurch nicht alle Möglichkeiten vorab durchdenken", erklärte Jury-Mitglied und SK-Vorsitzende Cindy Breuer. "Das ist Herausforderung und Reiz zugleich. Gerade die jüngeren Spieler haben Spaß an der Spielvariante", ergänzte sie.

Dazu gehören auch Marcel Stolpe (12) und Jan Mainhold (12). Beide Jungs spielen schon seit dem Kleinkindalter Schach. Beide waren mit ihrem Schachklub SG Kaarst nun zum ersten Mal bei den Xantener JugendOpen mit dabei. "Das Spannende am Schnellschach ist, dass man schnell zu einer Konfrontation kommt. Es wird sich nicht erst vorsichtig herangetastet, sondern gleich auf Angriff gespielt", sagte Marcel Stolpe. "Außerdem hat man dank der kurze Dauer die Möglichkeit, viele Spiele zu bestreiten und so gegen verschiedene Gegner anzutreten", bestätigte Jan Mainhold. "Man lernt dadurch viele neue Eröffnungen, Züge und Strategien kennen", fügte der Zwölfjährige hinzu.

Auch eigene Tricks könne man bei dieser Spielvariante gut ausprobieren, so die Freunde. Schließlich fehlt dem Gegner einfach die Zeit, ungewöhnliche Schachzüge zu analysieren. Ein Manöver hat Marcel sogar beim Turnier ausprobiert. "In einem verrückten Zug hab ich meinen Läufer geopfert, um meinen Gegner Matt zu setzen", erzählte er. Geklappt hat dieser Trick letztlich nicht. Ein paar Züge später gewann der Junge aus Kaarst dennoch die Partie. Wieder ein Punkt in der Turniertabelle. Ein Remis brachte einen halben Punkt ein. Fürs Treppchen hat es bei den beiden Jungs letztlich nicht gereicht.

(beaw)
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