Lokalsport Kai Schmidt erlöst den SV Sonsbeck

Sonsbeck · Fußball-Landesliga: Der eingewechselte Stürmer avancierte gestern auf heimischem Kunstrasen zum Matchwinner. Die Rot-Weißen beendeten mit dem 2:0-Erfolg über Hamborn 07 eine Serie von sieben sieglosen Partien.

 Luca Terfloth (2.v.l.) und Jan-Paul Hahn (2.v.r.) kehrten gestern in die Anfangsformation des SV Sonsbeck zurück.

Luca Terfloth (2.v.l.) und Jan-Paul Hahn (2.v.r.) kehrten gestern in die Anfangsformation des SV Sonsbeck zurück.

Foto: Armin Fischer

Nach sieben sieglosen Spielen ist gestern der Knoten beim Fußball-Landesligisten SV Sonsbeck geplatzt. Mit 2:0 (0:0) setzten sich die Hausherren gegen Hamborn 07 durch. Es war der erste "Dreier" für den neuen Chefcoach Thomas von Kuczkowski. In der zweiten Halbzeit steigerten sich die Rot-Weißen. Aber es war ein hartes Stück Arbeit. Kurz vor dem Anpfiff hatte der Coach seine Wunschformation umbauen müssen. Torjäger Danny Rankl verletzte sich beim Aufwärmen am Oberschenkel und winkte wegen einer Zerrung ab. Für ihn rückte Max Fuchs in die Startelf.

Und der Trainer nahm drei weitere Umstellungen im Vergleich zum 1:2 in Schwafheim vor. Neben Fuchs fanden sich Robin Schoofs, Jan-Paul Hahn und Luca Terfloth von der ersten Minute an auf dem Rasen wieder. Schoofs agierte für Stefan Kapuscinski als rechter Außenverteidiger, Hahn für Lukas Vengels als Innenverteidiger. Terfloth spielte für Jonas Kremer auf der Sechser-Position. Die Rot-Weißen hatten sich viel vorgenommen und wollten im Kellerduell unbedingt vor den 260 Zuschauern dreifach punkten. Jedoch war der Start alles andere als überzeugend.

Kristof Prause leistete sich einen Fehler im Aufbau (5.) und leitete den ersten Hamborner Angriff ein. Danach wirkte die Sonsbecker Elf sehr verunsichert. Die Mannschaft zeigte kaum Körpersprache und spielte einen Fehlpass nach dem anderen. Die "Löwen" waren fortan die aktivere Mannschaft und hatten auch zu Beginn die besseren Möglichkeiten. In der 18. Minute hatte Sonsbeck riesen Glück. Keeper Tim Weichelt rettete einen langen Ball mit der Hand außerhalb des Strafraums. Der Unparteiische bestrafte das Vergehen lediglich mit der Gelben Karte. Bezeichnend für die Leistung in der ersten Halbzeit war die 37. Minute, als Florian Abel einen Freistoß aus rund 20 Metern über den Ballfangzaun drosch.

Es dauerte bis zur 42. Minute, ehe Sonsbeck die erste Großchance hatte. Niklas Maas scheiterte an Schlussmann Dominik Schäfer. Kurz vor der Pause vergab Abel noch eine Möglichkeit aus spitzem Winkel. Mit einem trostlosen, weil torlosen Unentschieden ging's in die Pause. Allen Sonsbeckern war klar, dass in der zweiten Halbzeit mehr kommen muss, um etwas Zählbares zu holen.

Es dauerte aber bis zu den Einwechslungen von Kai Schmidt (67.), Vengels (68.) sowie Sebastian Leurs (72.), ehe die Rot-Weißen den Schalter umlegten und das Spiel übernahmen. Alle drei kamen mit der nötigen Körpersprache, dem Siegeswillen und Zweikampfhärte auf den Platz, den man in einem Kellerduell benötigt. Vengels machte seine linke Außenbahn dicht, Leurs agierte mit überragenden Pässen aus dem Zentrum, und Schmidt erspielte sich eine gute Chance nach der anderen. Sonsbecks Mittelstürmer hatte in der 71., 74., 77. und 82. Minute schon beste Möglichkeiten vergeben, ehe er den Sonsbecker Anhang jubeln ließ. Aus dem Gewühl drückte Schmidt den Ball zum 1:0 über die Linie (85.). Danach gab's kein Halten mehr beim Schützen und auf der SVS-Ersatzbank. Schmidt küsste das Wappen auf seinem Trikot und zeigte damit seine Verbundenheit zum Verein.

Und Schmidt hatte sein Pulver noch nicht verschossen. Nur zwei Minuten später legte er auf Vorlage von Abel das 2:0 nach. Chefcoach von Kuczkowski fiel ein Stein vom Herzen. "Aufgrund der zweiten Halbzeit war der Sieg verdient. Wir wollten zum Beginn zu viel und waren nach dem ersten Fehler total verunsichert. Nach den Einwechslungen haben wir es richtig gut gemacht. Aus einer gesicherten Ordnung haben wir enorm Druck gemacht und zahlreiche Chancen erspielt. Der Sieg ist Balsam für die Seele", resümierte "Kucze".

Es bleibt allerdings abzuwarten, ob nun wirklich Ruhe einkehrt beim Landesligisten SV Sonsbeck. Denn es halten sich hartnäckig die Gerüchte, dass bereits in der Winterpause Leistungsträger den Verein verlassen werden.

Es spielten: Weichelt; Schoofs, Efthimiou, Hahn, Prause (68. Vengels), Schmitz, Terfloth (72. Leurs), Hayami, Maas, Abel, Fuchs (67. Schmidt).

(aeg)
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