Lokalsport Erste Regel: Wer gewinnt steigt auf . . .

Kreis · Fußball-Aufstiegsrelegation zur Kreisliga A: Eine Einschränkung dieser Regel gibt es beim Duell zwischen dem TuS Borth und dem SSV Lüttingen aber doch noch. Den Xantener Vorstädtern genügt bereits ein Remis zum Klassenerhalt.

 Wirklich brenzlig wurde es selten für den SSV Lüttingen und seinen Torhüter Martin Sackers im Spiel der ersten Relegationsrunde gegen den TV Asberg. Die Fischerdörfler setzten sich ungefährdet mit 4:1 durch.

Wirklich brenzlig wurde es selten für den SSV Lüttingen und seinen Torhüter Martin Sackers im Spiel der ersten Relegationsrunde gegen den TV Asberg. Die Fischerdörfler setzten sich ungefährdet mit 4:1 durch.

Foto: olaf ostermann

Willi Hermanns ist das Lachen in diesen Tagen kaum noch aus dem Gesicht zu nehmen. Der Mann, seines Zeichens Fußball-Trainer des TuS Borth, hat so richtig viel Spaß. Zum einen an seinem Team, das selbst ihn in dieser Saison überrascht hat. "Vor der Spielzeit gab's den Wunsch, den TuS wieder in die positiven Schlagzeilen zu bringen", erinnert sich der Coach des B-Ligisten an die Zeit vor einem Jahr, als er seinen Job in Borth angetreten hatte. "Das haben wir gut hinbekommen", sagt er heute. Knapp zwölf Monate später klopfen Hermanns und seine Mannschaft sogar an die Tür zur Kreisliga A.

"Wenn uns das damals jemand gesagt hätte, wir hätten ihn ausgelacht", so der Trainer. Heute wird sich herausstellen, ob die Spielzeit noch getoppt werden kann und, vor allem, wer zuletzt lacht. Der TuS empfängt heute um 15.30 Uhr den SSV Lüttingen zum entscheidenden Spiel. Die erste Regel: Wer gewinnt, steigt auf. Die Einschränkung: Ein Unentschieden genügt dem Gast aus Xanten, um die Klasse zu halten und den TuS in seine Schranken zu weisen.

Der Konkurrenz in der Relegationsrunde zur Kreisliga A ist derweil gar nicht mehr nach Lachen zu Mute. Den TV Asberg, nach dessen Auftaktniederlage in Lüttingen ohnehin schon mit einem Minimum an Möglichkeiten angetreten, hat der TuS vollends aus den Aufstiegsträumen gerissen. Am Mittwoch siegte das Hermanns-Team mit 2:0 beim TVA und sorgte dabei gleichzeitig für Staunen auf den Rängen, auf denen sich Trainer und Mannschaft des SSV Lüttingen einen Eindruck verschafften. 2:0 hieß es schon zur Pause, noch zwei weitere Treffer für den TuS, und der SSV hätte seinen nach dem 4:1-Sieg gegen Asberg eigentlich unerreichbar geglaubten Vorteil für das letzte Spiel plötzlich doch noch hergeben müssen. So weit kam es dann nicht. "Man hat im zweiten Abschnitt schon erkennen können, dass uns die Saison viel Kraft gekostet hat", fasste Hermanns die torlose zweite Halbzeit zusammen.

Thilo Munkes, der Coach des SSV, stand derweil am Rande und notierte fleißig mit, was er denn auf nasser Asche zu sehen bekam. Die Notizen wurden lang und länger, vor allem in der ersten, von Borther Seite dominant geführten Halbzeit. Da fand sich dann einiges auf den Blättern wieder, was der TuS kaum nicht viel besser machen können. Zum Beispiel in der Offensive, wo die Herren Enk und Zobel einleiteten, die Kollegen Gedatis und Schüler auf der Außenbahn fortsetzten und Andreas Dargel und Marino Perkowski abschlossen.

"Ich habe aber auch die eine oder andere Schwäche gesehen", deutete Munkes vielsagend an, mochte sie aber nicht beschreiben. "Man muss ja nicht alles verraten", meinte er nur geheimnisvoll.

Munkes und Hermanns, Lüttingen und Borth: Das ist ein von Respekt geprägtes Duell. Fast eine Saison lang arbeitete Willi Hermanns beim SSV und bewahrte den Club vor dem Abstieg. Das war 2014/15, geblieben ist die Hochachtung beider Trainer. "Er hat bestimmt noch nicht alle Karten auf den Tisch gelegt", vermutet Munkes, der damals in Lüttingen für die zweite Auswahl verantwortlich war und den heute ein freundschaftliches Verhältnis zu seinem Kollegen verbindet. "Es hätte in der Aufstiegsrunde nicht unbedingt der SSV sein müssen", macht auch Hermanns kein Geheimnis aus seinen Gefühlen, die heute aber hintenan stehen müssen.

Zum Personellen: Während Hermanns seine Mannschaft vermutlich unverändert ins Spiel schicken wird, muss Munkes ein bis zwei Änderungen vornehmen. Jonas Gietmann ist nach seiner Ampelkarte aus der ersten Partie automatisch gesperrt. Torhüter Martin Sackers laboriert an einer Hüftverletzung. Das könnte für die Lüttinger zu einem ernsthaften Problem werden, da im Team kein zweiter Keeper vorhanden ist.

(dk)
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