Lokalsport Eine Jubiläumsregatta mit wenig Wind

Vynen · Verkürzt: Die Segler ermittelten ihre Sieger auf der Xantener Nordsee in der FD- und 420er-Jolle an einem Tag.

 Um die Tonne Nummer 1: Gesegelt wurde auf der Nordsee wieder im Olympischen Dreieck.

Um die Tonne Nummer 1: Gesegelt wurde auf der Nordsee wieder im Olympischen Dreieck.

Foto: Olaf Ostermann

Es hat (mal wieder) nicht sollen sein - es waren Windverhältnisse, die den Seglern kaum bis wenig Antrieb ermöglichten. Selbst Unkundige konnten erkennen, dass den 30 Booten auf der Xantener Nordsee etwas Entscheidendes fehlte. Die Wetterverhältnisse waren das vorherrschende Thema bei der 25. Herbstregatta, die der Schiffer- und Wassersportclub Vynen (SWCV) ausrichtete.

Mehr oder weniger auf den letzten Drücker zum Start segeln - Fehlanzeige. Geduld war angesagt. Ein bis zwei Beaufort waren's am ersten Tag. Am zweiten zwar auch, doch sicherheitshalber wurden die Wettfahrten auf den ersten Regattatag konzentriert, der den Wassersportlern alles abverlangte. Vier Rennen gab's. Nachdem sich alle Jollen am Start eingefunden hatten, konnte vom Ufer aus ein prächtiges Bild beobachtet werden. Beinahe majestätisch lagen die Boote der Klassen Flying Dutchman (FD) und 420er im Wasser; wie an einer Perlenschnur aufgereiht. Kurs halten und dann in der entscheidenden Sekunde über die Startlinie segeln - nicht wirklich heikel, aber entscheidend, um im richtigen Augenblick Fahrt aufzunehmen.

Drei gelbe Tonnen zeigten den Teilnehmern den Kurs an, gesegelt wurde wieder im Olympischen Dreieck. Tonne eins lag so, dass sie nicht direkt angesteuert werden konnte, sondern nur im Zick-Zack-Kurs. In der Segelsprache wird hier vom Kreuzen gesprochen. Das dauert eine ganze Weile. Hat die Crew den Kurs nicht optimal angesteuert, muss auf den letzten Metern erneut gekreuzt werden, bis der Wind das Segel wieder füllt und den erhofften Vortrieb ermöglicht.

In Xanten wurde die Boje fast im Schneckentempo umrundet, da es sich am Wendepunkt "knubbelte". So war während des Manövers das Wort "Raum" zu hören. Damit signalisierten sich die Segler, dass es eng war und baten so um Platz auf dem Wasser. Der Spinnaker wurde hochgezogen. Es ist ein Baumwolltuch, das für mächtig Vortrieb sorgt. Wenig später nahmen die Boot Fahrt auf. Tonne zwei wurde anvisiert. Es gab durchaus beengte Verhältnisse beim Vorwärtskommen, zumal die Verwirbelungen der Vordermänner für eine nicht zu unterschätzende Bremswirkung sorgten.

Besonders stolz war der SWCV auf den regen Zuspruch in der 420er-Klasse. "In Nordrhein-Westfalen ist unsere Regatta bestimmt eine der größten in der Jugendklasse", sagte Thorsten Wenten, der mit Stephan Handick für den ausrichtenden Verein in der FD-Jolle antrat. Auch die Teilnahme niederländischer Segler, darunter der ehemalige Weltmeister Enno Kramer, erfreute die Vynener Wassersportler. Die Wettfahrtsleitung lag wieder in den Händen von Heinz-Willi Hedfeld.

Mit Spannung erwartet wurde die Verkündigung des Gesamtergebnisses bei strahlendem Sonnenschein am Sonntagmittag. In der 420er-Klasse hießen die Gewinner Deike Bornemann und Charlotte Link. Ganz nach vorne in der FD-Wertung segelte Kramer mit Ard Geelkerken. Die Plätze fünf und sechs in dieser Klasse holten sich die Lokalmatadore Wenten/Handick bzw. die zweite SWCV-Crew Joachim Setzepfand/Pascal Hartmann.

(kaih)
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