Tischtennis Ein kurzes Gastspiel

Yiping Zang war zurück. Der Chinese stand zuletzt für den SV Menzelen an den Platten. Nun spielte er im zweiten Team des TTC Schaephuysen, verabschiedete sich aber nach nur vier Begegnungen in Richtung Düsseldorf.

Zunächst schien alles darauf hinzudeuten, dass sich beim TTC Blau-Rot Schaephuysen möglicherweise eine geballte "China-Power" anbahnen würde. Denn vor kurzem hatte sich mit Yiping Zang ein dritter Chinese beim Rheurdter Verein angemeldet, der wie "Phönix aus der Asche" aufgetaucht war. Allerdings kehrte der 48-jährige Unternehmensberater dem zweiten Team des TTC, das zurzeit in der Landesliga spielt, nach nur vier Begegnungen schon wieder den Rücken und schloss sich nun Borussia Düsseldorf an, bei der er für das zweite Team in der Verbandsliga aufschlagen und zudem als Trainer arbeiten wird.

Bis 2006 in Deutschland

Zang war einige Jahre lang beruflich in seinem Heimatland unterwegs, ehe er vor einigen Monaten mit seiner Familie nach Deutschland zurückkehrte, wo er auch schon bis 2006 gelebt hatte. "Er hatte sich bei uns gemeldet, weil ihm zu Ohren gekommen war, dass man in Schaephuysen etwas vom Tischtennis versteht", sagt Udo Lindemann, der Kapitän der ersten Mannschaft, die in der Regionalliga als aktueller Tabellendritter erneut eine erfolgreiche Saison absolviert. Zang wohnt mit seiner Frau Li Ling und dem erst elf Monate alten Sohn Lin De im benachbarten Sevelen. Seine beiden Landsleute Zhiqiang Cheng und Zhi Wang spielen an den Top-Positionen der Blau-Roten.

Zang ist kein unbeschriebenes Blatt in der deutschen Tischtennis-Szene und in der Region. Er war in jungen Jahren Mitglied in der chinesischen Armee-Nationalmannschaft. Seine letzte Station war der SV Menzelen, wo er 2006 aber nur zu zwei Einsätzen in der Verbandsliga kam, weil er während der Saison nach China umziehen musste. "Dort habe ich studiert und für eine deutsche Firma gearbeitet, um Geld zu verdienen", sagt er. Mittlerweile hat er eine Familie gegründet und beschlossen, seine berufliche Karriere als "headhunter" im Personalbereich in Deutschland fortzusetzen. "Wir suchen Leute, die in China für unterschiedliche Firmen arbeiten wollen", erzählt Zang.

Verständnis beim TTC

Lindemann hatte gehofft, dass Zang auch ein Kandidat für das Regionalliga-Team hätte werden können. "Schade, er hat gut zu uns gepasst und hätte unserer zweiten Mannschaft und vielleicht sogar dem Regionalliga-Team weiter geholfen. Aber wir verstehen natürlich, dass er auch Geld verdienen muss, um hier nach seiner Rückkehr aus China leben zu können", so der Schaephuysener Kapitän.

Dass die Düsseldorfer gegenüber dem TTC Schaephuysen in finanzieller Hinsicht die besseren Möglichkeiten aufweisen, ist kein Geheimnis. Ab der Rückrunde, die am 15. Januar beginnt, ist Zang für die Borussia spielberechtigt. Ein Wiedersehen könnte es mit dem TTC Schaephuysen II am Ende der Saison geben. Denn die zweite Düsseldorfer Vertretung steht in der Verbandsliga derzeit auf dem vorletzten Platz.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort