Lokalsport Die zwei Gesichter des SV Millingen

Millingen · Der SV Millingen blickt auf eine Saison mit Höhen und Tiefen in der Fußball-Kreisliga A zurück. Am Ende waren es wie im Vorjahr 48 Punkte, 13 Siege, neun Unentschieden und zwölf Niederlagen. Das bedeutete Platz zehn in der Endabrechnung. Im Vorjahr war es Rang neun. Im Rückblick weiß Coach Torsten Weist, der zur neuen Spielzeit das Traineramt beim TuS Xanten übernimmt, nicht, wie er die Saison bewerten soll, denn Millingen zeigte zwei Gesichter.

 Vor allem in der Rückrunde war Torsten Weist häufig nicht zufrieden mit der Chancenausbeute seiner Schützlinge.

Vor allem in der Rückrunde war Torsten Weist häufig nicht zufrieden mit der Chancenausbeute seiner Schützlinge.

Foto: armin fischer (archiv)

Die Hinrunde verlief optimal mit einer Ausbeute von 30 Punkten auf der Habenseite. Trotz der Ausfälle von Kapitän Henning Rohrbach (Kreuzbandriss), sowie Kamil Franke und Alexander Lempert zeigte der SVM eine überragende Serie. "Da passte einfach alles zusammen. Wir haben über Wochen eine geschlossene Mannschaftsleistung geboten. Aus wenigen Torchancen haben wir das Maximale herausgeholt", erinnert sich Weist. Vom sechsten bis zum 15. Spieltag waren die Millinger ungeschlagen und holten dabei sieben Siege und drei Unentschieden. Am 15. Spieltag rangierte die Weist-Elf sogar auf Tabellenplatz vier. "Man muss auch fairerweise sagen, dass wir oft nur knapp gewonnen haben. Wir hatten einfach das Quäntchen Glück auf unserer Seite." Dieses Glück war in der Rückrunde total verflogen. "Wir haben unsere zahlreichen Chancen nicht mehr verwerten können. Es gab nur noch Unentschieden oder sogar Niederlagen", so Weist, der darüber grübelt, ob vielleicht seine Bekanntgabe, die Trainertätigkeit am Ende der Saison nicht zu verlängern, für den Formeinbruch seiner Mannschaft mitverantwortlich war.

Rainer Lempert, Millingens Sportlicher Leiter, zog aber insgesamt ein zufriedenstellendes Fazit zur abgelaufenen Spielserie: "Die Hinrunde war natürlich überragend. Nach dem Klassenerhalt war ein wenig der Druck raus, und die Spieler haben sich nicht mehr bis zur letzten Sekunde aufgeopfert und weitere Siege erzwungen. Das sah man natürlich auch in der Trainingsbeteiligung. Ich glaube nicht, dass der Leistungseinbruch mit der Entscheidung von Thorsten zu tun hatte." Vom 23. bis zum 33. Spieltag blieb Millingen sogar sieglos. In dieser Phase holte der SVM nur sechs Unentschieden, und fünfmal ging man als Verlierer vom Platz, darunter auch eine 1:7-Niederlage beim SV Sonsbeck II. "Das war das schlechteste Saisonspiel. Ausgerechnet in meiner Heimat waren die Jungs total von der Rolle", erinnert sich Weist nicht gerne an das Spiel. Die beste Saisonleistung sah er beim 1:0-Derbysieg in Alpen.

Er lobt besonders zwei Akteure: Tim Böttcher, der meist über die linke Außenbahn kam, und Torhüter Marc Lauderbach. "Beide haben eine tolle Saison gespielt. Marc war im Tor nach der Verletzung von Marc Noreiks ein gleichwertiger Ersatz. Er hat viel gelernt und war ein sicherer Rückhalt." Tom Vennhoff war Millingens Dauerbrenner, der keine Partie verpasste und somit in sämtlichen 34 Spielen auf dem Feld stand. Sven Hilgert war mit 15 Treffern der erfolgreichste Torschütze. Maximillian Pullich brachte es immerhin noch auf neun Tore. Bitter aus der Sicht des Ex-Trainers war die schwere Knieverletzung von Kevin Schäfer, der sich Anfang Mai im Heimspiel gegen Alpen die Kreuzbänder gerissen hatte. "Das tut mir unheimlich leid. Ich hoffe er kommt nochmal auf den Sportplatz zurück", meint Weist, der zum Ende der Saison mit einem weinenden Auge den SV Millingen verlässt. "Es war eine schöne und erfolgreiche Zeit. Vielleicht sieht man sich ja mal wieder." Lempert fügte noch hinzu: "Wir hätten auch gerne noch ein Jahr mit Thorsten weitergemacht, aber leider wollte er nicht. Er hat dazu beigetragen, dass in Millingen wieder ein gutes Gerüst entstanden ist, womit unser neuer Trainer einiges anfangen kann."

Für die kommende Saison gewann Lempert Markus Hierling als neuen Coach. Nicht mehr zur Verfügung stehen dem neuen Cheftrainer Volker Linßen und Steffen Dufhaus, die ihre Karriere beendet haben. Patrick Neumann wird den Verein in Richtung Concordia Ossenberg verlassen. Kevin Schäfer wird dem Verein aufgrund seiner Verletzung in einer anderen Funktion erhalten bleiben.

Neu dazu kommen Konrad Pfingst (SV Budberg), Fabian Donath (eigene Reserve), Fabian Abels (SV Orsoy) und Abdulkader Aabido, der zuletzt für die Rheinberger Flüchtlingsmannschaft aktiv war. Am 4. Juli startet der SVM in die Sommervorbereitung.

(aeg)
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