Lokalsport BSV sieht im Rückzug auch eine Chance

Bönninghardt · Fußball: Die Bönninghardter Mannschaft ist nicht mehr in der B-Liga vertreten. Zu groß waren die personellen Probleme. Trainer Ralf Baginski sprach von einem "Abschied aus Vernunft".

 Trainer Ralf Baginski wurde freigestellt. Ihm standen nur noch sieben einsatzfähige Spieler zur Verfügung.

Trainer Ralf Baginski wurde freigestellt. Ihm standen nur noch sieben einsatzfähige Spieler zur Verfügung.

Foto: Fischer (Archiv)

Der Vorstand des BSV Bönninghardt hat die Notbremse gezogen und die B-Liga-Mannschaft des Dorfclubs vor dem sechsten Spieltag vom Spielbetrieb abgemeldet. Zu groß waren die personellen Probleme. Coach Ralf Baginski standen nur noch sieben einsatzbereite Fußballer zu Verfügung. "Zu den letzten Trainingseinheiten sind im Durchschnitt lediglich drei Spieler erschienen." Nach der DJK Wardt und Alemannia Kamp II ist der BSV bereits das dritte Team, das sich aus der Gruppe 1, der somit nur noch 13 Mannschaften angehören, zurückgezogen hat.

Lokalsport: BSV sieht im Rückzug auch eine Chance
Foto: Fischer Armin

Die Entscheidung sei den BSV-Verantwortlichen nicht leicht gefallen, wie der Vorsitzende Daniel Shaltookchi sagte. Hintergrund für "diesen für alle Beteiligten schwierigen Schritt" waren vor allen Dingen personelle Engpässe. Durch zahlreiche Langzeitverletzte, kurzfristige Abgänge sowie vermehrte Absagen aus persönlichen Gründen sei eine Aufrechterhaltung des Spielbetriebs nicht mehr sicher zu stellen gewesen. Shaltookchi meinte weiter: "Wir sehen diese Entscheidung vor allem als Chance. Die Spieler der ersten Mannschaft werden nun zusammen mit den Spielern der Zweiten ein schlagfertiges Team in der Kreisliga C bilden." John van der Wielen werde die Auswahl in der Kreisliga C betreuen.

Der Vorstand bedankt sich bei Baginski, der freigestellt wurde. "Ralf hat seit Jahren hervorragende Arbeit geleistet. Er war in guten und in schlechten Zeiten der Rückhalt, den wir brauchten", sagte der Vorsitzende. Personelle Engpässe hätten ihm die Arbeit mit der Mannschaft regelmäßig erschwert. "Er stand dennoch jeden Sonntag mit großem Ehrgeiz an der Seitenlinie und hat alles für seine Mannschaft und den Verein gegeben." Baginski sprach von einem "Abschied aus Vernunft". Es sei die richtige Entscheidung gewesen. "Wir haben alles Mögliche probiert. Es tut in der Seele weh. Aber der Kader war von Saisonbeginn an zu klein." Im Sommer habe es "unvorhersehbare Abgänge" gegeben. Bereits während der Vorbereitung hatte Baginski festgestellt: "Wenn nicht alle Spieler fit sind, wird's eng." 19 Spieler gehörten vor der ersten Meisterschaftspartie dem Kader an - zu wenig, wie sich schnell rausstellte. Aus der "Zweiten", der Spielgemeinschaft Bönninghardt/Sonsbeck, wollte er keine Spieler hochziehen. Baginski ist zwar weg, hat aber noch längst nicht mit dem BSV abgeschlossen: "Wir haben uns sauber getrennt. Wenn der Verein meine Hilfe braucht, bin ich dabei."

Für Daniel Shaltookchi und seine Vorstandskollegen geht's schon jetzt darum, für die Saison 2018/19 eine neue erste Mannschaft zusammenzustellen, die in der C-Liga antreten müsste. "Nach den vielen Gesprächen bin ich positiv gestimmt, dass sich nicht viele Spieler anderen Vereinen anschließen." Shaltookchi: "Der BSV geht bestimmt nicht den Bach runter. Wir haben ja auch noch andere sportliche Angebote."

Allerdings: Jugendfußballer finden schon länger den Weg nicht mehr nach Bönninghardt. Der SV Menzelen oder Borussia Veen haben dem BSV mit ihren Kunstrasenplätzen den Rang abgelaufen. Auch weil der Nachwuchs fehlt, sind die Senioren jetzt in die Bredouille geraten. Der Vorsitzende gibt sich dennoch kämpferisch: "Hier malt niemand den Teufel an die Wand."

(PUT)
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