Lokalsport Bei der HSG stellt sich die Qualitätsfrage

Moers/Neukirchen-Vluyn · Handball-Verbandsliga: Moers kassierte die sechste Pleite in Serie. Gegen den TV Geistenbeck gab's eine peinliche Heimklatsche. Beim SV Neukirchen läuft's weiter rund. Das Spitzenteam rückte auf Tabellenrang zwei vor.

 Trug erstmals das Trikot der Verbandsliga-Mannschaft: Bastian Nutt warf gestern Morgen für die Moerser Adler HSG gegen den TV Geistenbeck immerhin zwei Tore.

Trug erstmals das Trikot der Verbandsliga-Mannschaft: Bastian Nutt warf gestern Morgen für die Moerser Adler HSG gegen den TV Geistenbeck immerhin zwei Tore.

Foto: Christoph Karl Banski

Die Art und Weise, wie sich die Moerser Adler HSG derzeit präsentiert, macht keinen Spaß. Die Verbandsliga-Handballer sind zwar von großem Verletzungspech geplagt, aber das verbietet der restlichen Mannschaft nicht, zu rennen und zu kämpfen. Der Truppe fehlte es bei der peinlichen 22:38 (11:22)-Heimklatsche gegen den TV Geistenbeck an Disziplin und Motivation sowie mittlerweile auch an Qualität.

Das Personal wurde auch vor dieser Partie mächtig durchgeschüttelt: Die Leistungsträger Steffen Pitzen, Henrik Bullermann und Simeon Stark fehlten, Daniel Feltgen brummt eine sechswöchige Sperre wegen Schiedsrichterbeleidigung ab. Dafür halfen Martin Schlie, Dominik Freche und Bastian Nutt aus der zweiten Mannschaft aus. Neuzugang Michael Fleischhauer feierte seinen Einstand. Moers bekam allerdings von der ersten Minute an keinen Zugriff auf die Partie. Geistenbeck hatte leichtes Spiel. Der Gast präsentierte sich hoch motiviert. Die Mannschaft agierte zielstrebig und entschlossen, war in vielen Szenen einfach wacher, holte sich nahezu jeden Abpraller. Die Gäste setzten zudem geschickt ihre Körper ein - aus dem Rückraum und am Kreis.

Moers suchte verzweifelt nach Deckungsstabilität, ließ sich allein von der Geschwindigkeit des Gegners aber ständig auseinanderreißen. Weil Geistenbeck selbst in der Defensive robust zu Werke ging, rannte Moers von Beginn an hohen Rückständen hinterher. Die Hausherren ließen sich oftmals in die "Schussfalle" locken, blieben unzählige Male im TV-Block hängen und leisteten sich zudem etliche technische Patzer. Geistenbeck wurde minütlich dominanter, so dass mit dem Halbzeitpfiff bereits die Messe gelesen war.

In der zweiten Halbzeit war die große Spannung raus. Geistenbeck hatte weiterhin alles sicher und souverän unter Kontrolle, genau so wie sich für die Moerser Adler HSG nach wie vor kein Zugang in die Begegnung öffnete. Der Tabellendrittletzte konnte den freien Fall nicht stoppen und kassierte gestern die sechste Niederlage in Folge. "Es fehlte an Disziplin, Kampfgeist und Einstellung. Zudem habe ich mich über die Passivität in der Deckung geärgert", so Coach Stefan Hüfken.

Wie geschmiert läuft's dagegen beim SV Neukirchen. Das Spitzenteam kletterte nach dem 30:27 (14:12)-Erfolg bei der Zweitvertretung von Adler Königshof auf den zweiten Tabellenplatz. Die Gäste traten mit ihrem kompletten Aufgebot an. Die angeschlagenen Spieler Christian Lange (Oberschenkel) und Oliver Kaplanek (Schulter) wurden aber geschont. Der SVN bot eine konzentrierte Vorstellung. Das Team holte sich die nötige Sicherheit mit einem couragierten und laufstarken Deckungsauftritt. Bastian Untiet und Jens Beutelt organisierten prima aus dem Zentrum heraus. Auch lobend zu erwähnen ist Dominik Köller. Der gut aufgelegte Torwart hinterließ einen ganz starken Eindruck, zeigte mit seinen vielen Paraden den Adler-Angreifern ihre Grenzen auf.

Die Blau-Gelben hatten ihre stärkste Phase unmittelbar nach Wiederanpfiff. Der Zusammenhalt in der Abwehr wuchs weiter an, im Angriff lief der Ball schnörkellos durch die eigenen Reihen. Chancen wurden eiskalt in den Adler-Maschen versenkt. Neukirchen führte schon mit 26:16, ehe die Einstellung nachließ und Königshof Ergebniskosmetik betreiben durfte.

(RP)
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