Lokalsport Aus dem Veener Silvesterlauf Kraft fürs neue Jahr schöpfen

Veen · Letzter Tag im Jahr, optimales Wetter und jede Menge Sportbegeisterte am Waldgebiet in Höhe des ehemaligen Gasthofes Schrammshof - der Silvesterlauf der Veener Borussia kann beginnen. Auch bei der 35. Ausgabe standen den Aktiven drei Strecken zur Auswahl. Distanzen von fünf, sieben oder zehn Kilometern waren ausgeschildert. Der Lauf ist für etliche Starter das I-Tüpfelchen, der Stoff, aus dem gute Wünsche und Kraft für den Jahreswechsel geschöpft werden.

 Die Teilnehmer des 35. Veener Silvesterlaufs fanden optimale Bedingungen vor.

Die Teilnehmer des 35. Veener Silvesterlaufs fanden optimale Bedingungen vor.

Foto: Olaf Ostermann

Willi Spettmann, Ehrenvorsitzender der Borussia, waltete seines Amtes, damit das Laufvergnügen beginnen konnte. "Wir haben mit so vielen Leuten nicht gerechnet, aber das Wetter ist eben super, die Wege sind trocken", freut er sich beim Anblick des dicht gedrängten Teilnehmerfeldes.

Jung und Alt setzt sich dann in Bewegung. Wer nicht läuft, spaziert gemütlich mit, nimmt die Abkürzungen, um dann im Zielbereich alles genau beobachten zu können. Auch die Veener Elferratsmitglieder, die "Krähen", haben sich dort positioniert, wie auch Mitglieder der Borussia-Abteilungen und Mitglieder anderer Sportvereine oder Laufgemeinschaften. Am Rande der Strecke wird angefeuert. Gute Laune ist spürbar, "weil alles ohne Zeitdruck und ohne Anmeldung ist", sagt Josef van Beek, der als Ehrenamtler in Aktion ist. An seinem Streckenposten entscheiden sich die Läufer für die weiteren Längen von sieben oder zehn Kilometern, während andere direkt das Ziel ansteuern. "Die fünf Kilometer sind heute unter 20 Minuten gut zu schaffen", schätzt van Beek.

Die Hees an sich ist mit den Waldwegen inklusive der Steigungen für Läufer anspruchs- wie reizvoll. Auch wer nur fünf Kilometer gelaufen ist, weiß, was er geleistet hat. "Der Silvesterlauf muss sein, der gehört bei uns einfach dazu", sagt van Beek, der vom Selbstläufer spricht. Katja Waters ist das erste Mal dabei und hat sich von Freundin Katharina Hegmann infizieren lassen. "Ich laufe zum vierten Mal mit", sagt Katharina. Beide sind mit ihrem Freundeskreis aus dem Reeser Raum nach Veen gekommen. "Der Spaßfaktor ist hoch. Dabei geht es gar nicht um die Zeit, sondern um die Gemeinschaft, die einen schon beim Laufen mitreißt. Man fühlt sich gut", meinen Katja und Katharina. "Das neue Jahr kann kommen. Wir sind gewappnet." Die familiäre Atmosphäre ist für andere der Grund, die Laufschuhe anzuziehen. "Wir treffen viele Leute immer nur beim Veener Silvesterlauf wieder", sagen Sylvia und Hans Wöscher. "Ohne diesen Lauf fehlt uns zum Jahresende etwas." So auch bei Astrid Paßmann, die nach der Geburt von Söhnchen Johannes mit dem Training wieder angefangen hat. Ihre Eltern zeigen sich kompromissbereit und warten samt Kinderwagen am Ziel, denn "der Silvesterlauf ist ein Muss", sagt ihre Mutter Gerlinde Ingenfeld.

Für die zehn Kilometer hat sich Ekkehard Kirchner aus Issum entschieden. Ihm gefällt das Ungezwungene, das sportliche Miteinander, wo anscheinend jeder jeden kennt. "Ich schließe für mich das Jahr positiv ab. Das macht zufrieden", meint er.

Wie in jedem Jahr üblich, werden am Ziel warme Getränke an die Läuferinnen und Läufer ausgegeben. Kakao, Tee oder Glühwein, dazu gibt's "Bullebäuschen", gute Wünsche und das gegenseitige Versprechen, sich beim nächsten Jahresende wiederzusehen. Alles läuft wie am Schnürchen, das Team um Inge Spettmann und Willi Brands ist eingespielt. An die Anfänge erinnert sich Willi Spettmann noch, seine Frau Inge gehörte damals zu den Heesjoggern. "Der Start war damals an den fünf Buchen. Wir haben dann am Ziel mit Sekt gewartet", erzählt er. Der Silvesterlauf war geboren und zog von Jahr zu Jahr mehr Menschen in den Bann. Das "Veener Silvestervirus" gilt heute noch als hoch ansteckend.

(sabi)
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