Lokalsport Anna Schäfer - im Sattel auf der Überholspur

Budberg · Die 16-Jährige Dressurreiterin um RuFV Eversael hat sich ehrgeizige Ziele gesetzt. Sie möchte den Sprung in die Junioren-Tour schaffen. Trainingstipps gibt's von einer mehrmaligen Olympiasiegerin.

 Anna Schäfer reitet seit zehn Jahren Pony Pinoccio, hier bei der Siegerehrung vom Jugendchampionat (links). Mit Jelly Bean trat sie beim Nachwuchschampionat der Rheinischen Meisterschaften an.

Anna Schäfer reitet seit zehn Jahren Pony Pinoccio, hier bei der Siegerehrung vom Jugendchampionat (links). Mit Jelly Bean trat sie beim Nachwuchschampionat der Rheinischen Meisterschaften an.

Foto: Marks/Nilkens

Wenn es um den Pferdesport geht, dann hat diese junge Dame schon ganz genaue Zielvorstellungen. Die 16-jährige Anna Schäfer möchte später mal so exakt reiten können wie ihre Vorbilder. Die bekannteste Dressurreiterin der Welt, Isabell Werth, gehört dazu. Und auch der ebenso erfolgreichen Beatrice Buchwald, die bis Ende 2016 als Bereiterin im Stall Werth gearbeitet hatte, möchte die Amazone allzu gerne nacheifern. Und die Schülerin des Amplonius-Gymnasium, die seit elf Jahren Mitglied im RuFV "Graf von Schmettow" Eversael ist, hat den richtigen Weg eingeschlagen.

Wie ist sie zum Reitsport gekommen? "Nun ja, ich bin eben mit Pferden aufgewachsen, da meine Mutter früher selbst geritten ist und mich mit vier Jahren bereits auf ein Pony gesetzt hat", sagt der Teenager. Und der Pferdesport fasziniere sie seit jeher. "Es ist die Arbeit mit den Tieren. Hieraus ergebenen sich zudem täglich neue Herausforderungen. Und es ist die Beziehung, die zwischen einem selbst und seinem Pferd als Sportpartner entsteht", schiebt Anna hinterher.

Wie viele Mädchen ist Anna Schäfer also sehr früh mit dem "Bazillus" Pferd in Berührung gekommen und hat auf ihrem damaligen Pony Rosine erstmals das wohlige Gefühl zwischen Mensch und Tier erlebt. Recht schnell fand sie sich auf Rosine zurecht und startete alsbald ihre ersten Turniere in der Führzügelklasse. Es dauerte nicht lange, bis sie in den Dressuren der Einstiegsklasse siegreich unterwegs war.

Mit sechs Jahren hatte Anna ihr jetziges Pony Pinoccio mehr oder weniger per Zufall dazubekommen. "Zu der Zeit war er grade mal zwei Jahre alt. Ich habe ihn mit Hilfe meiner Mutter selber angeritten und zwischenzeitlich erfolgreich bis zur Klasse L ausbilden können", verrät Anna nicht ohne Stolz. Ziele hat sich die Gymnasiastin einige gesetzt. "Ich möchte auf jeden Fall mit meiner jungen Nachwuchsstute erfolgreich den Sprung in die Junioren-Tour, also der mittelschweren Zwei-Sterne-Klasse schaffen."

Und hieran wird schon kräftig gefeilt. Mit ihrer Mama und der viermaligen Olympiasiegerin Nicole Uphoff-Selke trainiert sie im Moment an den Lektionen der mittelschweren Klasse, übt fliegende Wechsel und Traversalen sowie zwischendurch auch immer wieder an der Durchlässigkeit, damit im Training keine Langeweile aufkommt. Täglich verbringt die 16-Jährige zwei bis drei Stunden im Sattel, um ihre beiden Pferde zu trainieren. Da sie während der Turniersaison meistens an den Wochenenden auf Turnieren unterwegs ist, bleibt kaum Zeit für andere Hobbys. Trotz des eng gestrickten Terminkalenders findet Anna aber doch noch Zeit fürs Fitnessstudio - der Abwechslung wegen.

Dankbar ist die bescheidende Dressurreiterin für jegliche Unterstützung, die sie durch ihre Familie und die Freunde erfährt. Allen voran ist da ihre Mutter Marlies, die sich in der Saison so gut wie jedes Wochenende Zeit nimmt, um mit ihr auf kleinere Turniere oder zu Meisterschaften zu fahren. Voll hinter ihr stehen neben der älteren Schwester Lena eben auch ihre Freunde, die stolz auf ihre Erfolge sind und Anna wieder aufbauen, wenn's mal nicht so gut gelaufen ist.

(sder)
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