Xanten Spannende Regatten auf der Nordsee

Xanten · Bei den Deutschen Meisterschaften für Modellsegeljachten gingen 14 Teilnehmer an den Start.

 Ein schönes Bild boten die Rennen der Modeljachten. Deutscher Meister (Klasse NSS-A) wurde Gerold Schnebbe, in der Gaffelklasse siegte Borek Dvorak.

Ein schönes Bild boten die Rennen der Modeljachten. Deutscher Meister (Klasse NSS-A) wurde Gerold Schnebbe, in der Gaffelklasse siegte Borek Dvorak.

Foto: arfi

Wolkenloser Himmel, angenehme Temperaturen und dazu eine leichte Brise aus Südwest: Die äußeren Bedingungen rund um die Xantener Nordsee waren am Wochenende wie geschaffen für die deutschen Meisterschaften für Modellsegeljachten. Kaum hatte Organisator Werner Quurck vom ausrichtenden Schiffsmodellbau-Clubs Duisburg mit der letzten Boje die Regattastrecke markiert, wurde sie von den 14 Teilnehmern ausgiebig getestet.

Mit den Daumen an den Steuerknüppeln leiten sie Wendemanöver ein, legen ihre kleinen Jachten in atemberaubende Schräglagen oder kreuzen geschickt gegen den Wind. Geübt haben sie das an heimischen Seen in Krefeld, Fulda oder Osnabrück. Der Badener Bernd Bund kommt mit seinem Boot immer wieder gerne nach Xanten: "Das Schöne am Niederrhein ist die konstante Windrichtung." Frank Schröder kann über die "Süßwasserkapitäne" nur lachen. Der Rostocker hat 25 Jahre lang in der Ostsee an Hochseeregatten für Modellschiffe teilgenommen. "Unsere Boote waren zwei Meter lang und 20 Kilogramm schwer. Das war eine ganz verrückte Zeit damals", erinnert sich der Modellbauer an bessere Zeiten. Wie ihm geht es allen hier: Nachwuchs ist einfach nicht mehr für die vielen Bastelabende im Hobbykeller zu begeistern. "Bei deutschen Meisterschaften war damals ein richtiges Gedränge an den Bojen. Mann, war ich stolz, dass ich 1989 an der Weltmeisterschaft in China teilnehmen durfte", erzählt Gerold Schnebbe aus Krefeld.

Die nächste Weltmeisterschaft im Schiffsmodellbau findet im kommenden Jahr in Polen statt. Aus den Klassen NSS-A (hochgetakelt) und NSS-B (Gaffelklasse) qualifizieren sich jeweils die ersten drei. Zu den Favoriten zählt sicherlich Borek Dvorak. Der Weltmeister von 2009 muss aber mitten im Rennen die Segel aus dem Wind nehmen und sein Schiff im ebenfalls wartenden Teilnehmerfeld parken. Grund dafür ist, dass die "Seestern", die mitten durch die Regattabahn fährt, um am Ufer Fahrgäste aufzunehmen. "Wir haben uns den Fahrplan geben lassen, um unsere Rennen darauf abzustimmen. "Macht nichts, wir freuen uns über die tolle Unterstützung des FZX", sagt Werner Quurck. Die Teilnehmer nehmen das ebenfalls gelassen. Schließlich bieten sich bei den vielen Rennen etliche Gelegenheiten, Punkte zu sammeln.

Immer wieder mal kommt es vor, dass sich Modellboote bei der Jagd um die Bojen verhaken, dann müssen Helfer im Elektroboot raus. Sollte mal eine Modelljacht kentern, muss sie vom Taucher geborgen werden. Damit der die Unglücksstelle findet, hat Wolfgang Aps einige Corega-Tabs unter die Kajüte seiner Minijacht geklebt. "Die sprudeln zwei Stunden lang und befördern riesige Blasen an die Wasseroberfläche. Dadurch sieht man schon von weitem, wo das Boot liegt", erklärt er. Das war nicht nötig, am Ende erreichen alle die Ziellinie.

Deutscher Meister in der Klasse NSS-A wurde Gerold Schnebbe. Den Titel in der Gaffelklasse sicherte sich Borek Dvorak. Für die Weltmeisterschaft in Polen haben sich zudem Bernd Borgmann, Wolfgang Aps, Hartmut Köbke und Manfred Magnus qualifiziert.

(erko)
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