Sonsbeck Sonsbecker Pfadfinder fliegen nach Japan

Sonsbeck · Am Wochenende beginnt in Fernost das 23. Treffen mit 33.000 Teilnehmern aus aller Welt. Heute startet die Maschine.

 Die Jamboree-Fahrer beherrschen die wichtigen Zeichen für nächsten Wochen: den Pfadfindergruß (vorn) und das japanische Zeichen für WA, auf Englisch Spirit of unity. Der Teamgeist, das Zusammengehörigkeitsgefühl, wird auch erstmals bei den deutschen Pfadfindern ganz wörtlich gelebt. Die katholischen Gruppen (DPSG), die der Protestanten (VCP) und der konfessionsungebundene Bund (BDP) fahren in einheitlicher Kluft nach Japan.

Die Jamboree-Fahrer beherrschen die wichtigen Zeichen für nächsten Wochen: den Pfadfindergruß (vorn) und das japanische Zeichen für WA, auf Englisch Spirit of unity. Der Teamgeist, das Zusammengehörigkeitsgefühl, wird auch erstmals bei den deutschen Pfadfindern ganz wörtlich gelebt. Die katholischen Gruppen (DPSG), die der Protestanten (VCP) und der konfessionsungebundene Bund (BDP) fahren in einheitlicher Kluft nach Japan.

Foto: Olaf Ostermann

Die Vorfreude ist riesig, das Kribbeln im Bau wird immer stärker: Heute geht es los. Der Flieger startet um 14 Uhr. Gut elf Stunden reine Flugzeit später landen 18 junge Leute aus Sonsbeck in Japan. Gemeinsam mit drei Leitern treffen sie sich in den nächsten zwei Wochen mit 33 000 Pfadfindern aus aller Welt. Scout Jamboree heißt das offiziell. Und diesmal geht es nach Kirara-hama bei Yamaguchi auf Honshu, der Hauptinsel Japans.

Auf diesen Tag haben sie sich zwei Jahre lang vorbereitet, die Jugendlichen im Alter zwischen 14 und 17 Jahren vom Niederrhein. Aufgeräumt haben sie, Unkraut gejätet, beim Umzug geholfen, Garagen angestrichen, Autos gewaschen, beim SonTheater und beim Kinderkarneval geholfen, erzählt Lena Borgards. 10 000 Euro haben die Pfadis auf diese Weise erwirtschaftet und für jeden Teilnehmer den Reisepreis um 500 auf 1500 Euro drücken können. Die 16-Jährige ist durch ihren Vater vom Jamboree-Fieber angesteckt worden. Der war vor vier Jahren in Südschweden beim Weltpfadi-Treffen als Begleiter dabei. Und er schwärmt noch heute davon. Wie auch die Geschwister Jens Költgen, dessen Geschwister die anfängliche kleine Schlammschlacht nördlich von Malmö im riesigen Wald von Rinkaby ebenfalls mitgemacht haben und von hölzernen Aussichts-türmen und unendlich vielen Begegnungen berichten.

Bevor allerdings das riesige Eröffnungsfest steigt, geht's mit insgesamt 350 jungen Leuten der deutschen St.-Georgs-Pfadfinder aus den Bistümern Münster und Köln noch zur Akklimatisierung in den Hiraodai-Nationalpark. Am Dienstag dann fahren sie mit allen deutschen Teilnehmern in Shuttle-Bussen zum Riesenlager. "Zelte haben wir teilweise in Containern vorausgeschickt", erzählen Thomas Görtz und Christoph Fromat. Der Gärtnermeister und der Lehrer begleiten die Sonsbecker Pfadis. Dritter im Bunde ist Dierk Carsten-Harries, der diesmal als Einsatzleiter der freiwilligen Helfer arbeitet.

Spannend wird das Treffen allemal, zumal sich jede Gruppe ihr Essen aus landestypischen Zutaten jeweils zubereiten darf. "Die gibt's morgens in Kisten - mal sehen", heißt es bei den Pfadis, die gestern im heimischen Fuxbau noch eifrig Knoten aus Weidenholz und Freundschaftsbändchen geflochten und an schwarz-rot-goldenen Bordüren für Jurtenschals genäht haben - Geschenke für wichtige Gäste. Schließlich ist der schwedische König dabei. Die Vorbereitungen auf den großen Umzug der Nationen sind abgeschlossen: Sonsbecks Scouts und ihre deutschen Freunde haben sich fürs Thema Karneval entschieden, treten als sieben Zwerge auf, machen Musik und werfen Kamelle. Alle freuen sich auf neue Freunde und das Programm - mit einem Abstecher nach Hiroshima zum Beispiel. Ein Riesenerlebnis - bis zum 8. August.

(RP)
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