Sonsbeck Sonsbecker Laienschauspieler begeistern

Sonsbeck · SON'Theater sorgt mit dem "Pantoffel-Panther" noch fünf Mal für ein äußerst kurzweiliges Theatervergnügen.

 Machte auch im Hasen-Kostüm eine gute Figur: Winfried Cleve spielt in der Komödie "Der Pantoffel-Panther" die Rolle des Hasso Krause, Franz Melchers (links) die seines alten Freundes und Psychologen Rüdiger.

Machte auch im Hasen-Kostüm eine gute Figur: Winfried Cleve spielt in der Komödie "Der Pantoffel-Panther" die Rolle des Hasso Krause, Franz Melchers (links) die seines alten Freundes und Psychologen Rüdiger.

Foto: Olaf Ostermann

Wenn es sechs Laienschauspieler schaffen, mit einer witzigen kriminellen Komödie gut zweieinhalb Stunden ihre Zuschauer zum Lachen zu bringen und zu fesseln, ohne dass die das ein oder andere Mal unruhig auf den Stühlen herumrutschen, dann kann man mit Fug und Recht von einem gelungenen Theaterabend sprechen.

So geschehen in Sonsbecks guter Stube, wo das Ensemble des SON'Theater nach einem Jahr schöpferischer Pause mit dem "Pantoffel-Panther" von Lars Albaum und Dietmar Jacobs eine witzige Geschichte auf die Bühnenbretter brachte, die äußerst kurzweilig war und in der tolle Schauspieler mit sichtlichem Vergnügen zu Werke gegangen sind.

Oder besser gesagt noch ein paar Mal gehen: Nach der ausverkauften Premiere am Freitagabend standen die gut aufgelegten Darsteller noch Samstag und gestern im Kastell auf der Bühne; fünf weitere Vorstellungen sind am 28., 29. und 30. April sowie am 5. und 6. Mai. Für alle Abende sind in Moni's Laden an der Wallstraße auch noch einige Karten zu haben (02838 1668).

Zurück zu der Boulevard-Komödie, die erst vor einem Jahr im Contra-Kreis-Theater in Bonn uraufgeführt wurde und in der Winfried Cleve nicht nur Regie führte, sondern auch die Hauptrolle spielt. Und er stellt einmal mehr unter Beweis, dass er echt ein alter Hase in Sachen Theater ist.

Die Rolle des Hasso Krause, Importeur und Verkäufer von edlen italienischen Leder-Pantoffeln, der im Ruhestand mit seiner Gattin die Euros auf den Malediven verjubeln und mit der MS Europa auf Kreuzfahrt gehen will, ist Cleve wie auf den Leib geschrieben.

Auch Bärbel Melchers, in dem Stück seine Ehefrau Hannelore, von Hasso aber nur liebevoll "Röschen" genannt, macht ihre Sache verflixt gut, genau wie die übrigen Darsteller, immerhin allesamt Laien-Schauspieler: Franz Melchers alias Rüdiger, Psychologe, schwer traumatisiert und bester Freund von Hasso; "Luigi" Wolfgang Närdemann, Mafioso und Chef des Campagnola-Clans; Christian Grune als Raumausstatter Milan und Regina Leurs, die "Babsi", eine Kollegin von Hasso, der eigentlich schon seit zwei Jahren pleite ist, seinem Röschen aber nichts davon gesagt hat und sich mit Hilfsjobs der eher skurrilen Art über Wasser hält.

Und wie das so ist mit Komödien: Ein Missverständnis folgt dem anderen, alle reden eigentlich ständig aneinander vorbei, und zum Schluss fügt es sich dann doch noch. Aber bis dahin kommt es immer wieder zu köstlichen Szenen, wird Labbeck zum Ghetto, Kevelaer zu der Stadt mit den 100 Kirchen, Wardt zum Ortsteil von Lüttingen und Kapellen zum Ort, in dem man nicht leblos über dem Zaun hängen möchte. Ein Stück, in dem der Rheinländer trinkt, auch wenn er keinen Durst hat, und die Tochter Medizin mit Schwerpunkt halbe Hähnchen studiert. . .

Alle, die noch keine Karte gekauft haben, sind gut beraten, es schleunigst zu tun. Denn sie können sich auf einen wirklich schönen Abend freuen. Volare, cantare: Wer lacht, lebt länger. So ist es.

(jas)
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