Sonsbeck Sonsbecker Chor feiert Kanadas Geburtstag

Sonsbeck · Am 13. Mai zelebriert Kanada seinen 150. Geburtstag. In vielen Städten Kanadas, so auch in Burlington, 40 Kilometer von Toronto entfernt, wird gefeiert. Dann sind auch 27 der 40 Sängerinnen des Barbershop-Chores aus Sonsbeck dabei: Sie gehen mit Chorleiter Norbert Hemmers auf Rundreise.

 Gehen mit Chorleiter Norbert Hemmers auf Kanada-Rundreise: die Sängerinnen des Sonsbecker Barbershop-Chors.

Gehen mit Chorleiter Norbert Hemmers auf Kanada-Rundreise: die Sängerinnen des Sonsbecker Barbershop-Chors.

Foto: Olaf Ostermann

Kaum, zu glauben, aber wahr. Der Staat im Norden Amerikas wird erst 150 Jahre alt. Aber immerhin, es darf gefeiert werden. Und deshalb besteigen am morgigen Mittwoch, 10. Mai, die Sängerinnen von Barbershops-Chors und neun Begleiter (sechs Ehemänner, drei treue Fans) den Flieger in Düsseldorf - mit Zwischenstopp in München. Neun Stunden später landen sie in Toronto. Ihren ersten Auftritt haben sie dann drei Tage später in Burlington, wo sie gemeinsam mit den 100 Männern des Barbershop-Chores "Harbourtown Sound" in einer großen Kunsthalle einen Konzertabend zum Jubiläum 150 Jahre Kanada mit gestalten. Jordan Travis leitet den Chor - und ist befreundet mit dem Sonsbecker "Barbershop-Blend-Chef" Norbert Hemmers, der Kontake zu einigen Chören in Kanada hat.

Das Reiseprogramm steht schon lange. Von Toronto geht es nach Oakville, nach einem Besuch der Niagarafälle steht Kingston auf dem Plan, dann Ottawa, wo der Barbershop-Frauenchor aus Sonsbeck ein Konzert in einer kleinen Kirche gibt, das von der Deutschen Botschaft in Kanada organisiert worden ist. "Da müssen dann alles 'raushauen, was wir in Deutsch haben", sagt Annegret Jockweg, die im Chor Barriton singt und gemeinsam mit Sabine Joosten (Bass) für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist. Dabei haben die Frauen gar nicht mal so viele deutschsprachige Lieder im Repertoire - "aber dann singen wir halt auch ein paar Weihnachtslieder". Nächstes Ziel ist Quebec, am 18. Mai wird Montreal angesteuert, von dort aus geht es einen Tag später wieder gen Heimat, zumindest für einen Teil der Sängerinnen: 15 von ihnen besteigen teils mit Ehemännern die Maschine nach New York, wollen privat noch ein paar Tage dranhängen, "und natürlich gucken, ob wir im Central Park singen können", erzählt Annegret Jockweg, die seit drei Jahren Mitglied im Barbershop-Chor ist und sich riesig freut auf die Tour. Singfähig sei man, die vier für den a-capella-Gesang notwendigen Stimmen (Bass, Lead, Bariton und Tenor) seien alle vertreten. Und noch eins haben sie vor: "Wir möchten unbedingt auf der Brooklyn Bridge singen. Das machen wir, auf Biegen und Brechen". Und Annegret Jockweg weiß heute schon: "Da werde ich dann bestimmt weinen." Vor Freude natürlich!

Sabine Joosten fliegt am 19. Mai wieder zurück. Was sie an der Gesangsform reizt, ist die Perfektion. "Jeder Ton muss sitzen." Und man singe nicht nur, man lebe jeden Song, gebe jedem Stück durch Mimik und Gesten Ausdruck. Entsprechend viel Platz braucht auch jede Sängerin bei Auftritten. Jeden Montag von 19.30 bis 22 Uhr wird im Forum der Grundschule geprobt, meistens auch in den Ferien.

Jeden Montag fährt Chorleiter Norbert Hermmers eigens aus diesem Grund 120 Kilometer aus Bergisch-Gladbach nach Sonsbeck und wieder 120 Kilometer zurück. "Meine zweite große Chorfahrt, die erste ging vor einigen Jahren nach England", freut er sich genau wie seine Sängerinnen.

Was den Auftritt am 13. Mai angeht, hat er schon ein bisschen Respekt: "Wir singen zum Finale ein achtstimmiges Lied zusammen, und zwar mit einem ausgezeichneten Männerchor." Er weiß es, weil er vor zwei Jahren in Kanada Urlaub gemacht und auch eine Probe der knapp 100 Aktiven besucht hat. Und er kennt auch die Choreographien der "Harbourtown Sound"-Männer.

Dahinter brauchen sich seine Sängerinnen allerdings nicht zu verstecken, die Lieder wie "Auf uns" von Andreas Bourrani, "die Made", vertont von Heinz Erhardt, "Love me tender", "Africa" von Toto", ein "Friends-Medley" mit Beatles-Songs, der "Engel" von Rammstein im Repertoire haben. Lieder, die sie ansprechend vortragen.

Das werden sie sicher auch tun, wenn sie auf einer Stadtrundfahrt in Ottawa von einem Filmteam begleitet werden, das die Deutsche Botschaft engagiert hat. Geplant sind während der Rundfahrt zwei bis drei Flashmobs, die die Botschaft dann als Video auf ihrer Internet-Seite präsentieren will.

Und natürlich tragen die Frauen bei ihren Auftritten auch das neue Outfit, vom Kostümausschuss ausgesucht: rote, knielange, glänzende Kleider und schwarze Hosen. Und wenn sie mal gemeinsam unterwegs sind, dann holen sie die neuen "Walk-out-Shirts" aus den Koffern. Marineblau, bestickt mit dem Barbershop-Blend-Logo.

(jas)
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