Sonsbeck "Sonsbeck unplugged" - das geht direkt ins Ohr

Sonsbeck · Das Experiment im Gasthof Zur Börse ist geglückt. Von Folk bis Hardrock - die Mischung überzeugte. Es wird eine Neuauflage geben.

 Kabellos: Sonsbecks Bürgermeister Heiko Schmidt (links) spielte mit Petja Kramer Gitarre, während seine Frau Nadine ihre Premiere als Rock-Sängerin gab. Auch Alpens Bürgermeister Thomas Ahls war als Musiker zu erleben.

Kabellos: Sonsbecks Bürgermeister Heiko Schmidt (links) spielte mit Petja Kramer Gitarre, während seine Frau Nadine ihre Premiere als Rock-Sängerin gab. Auch Alpens Bürgermeister Thomas Ahls war als Musiker zu erleben.

Foto: Armin Fischer

"Es ist ein Experiment." Das sagte Moderator Marc Torke, bevor am Samstagabend das erste Konzert unter dem Titel "Sonsbeck unplugged - alles außer gewöhnlich" an den Start ging. Er hätte auch sagen können, es ist ein großes Experiment, das aus drei kleinen besteht. Das Ganze verlief erfolgreich, weil alle drei kleinen Experimente funktionierten.

Das erste war, beim Konzert komplett auf Verstärker und Kabel zu verzichten, was neudeutsch "unplugged", also kabellos, heißt. "Bei reiner Akustikmusik müssen die Zuhörer leise sein", sagte Moderator Marc Torke und fügte an. "Da kann niemand den Verstärker etwas höher drehen."

Nur zu Beginn musste der Moderator zweimal einige Zuhörer an der Theke ermahnen, den Geräuschpegel zu senken. Das zeigte Wirkung. Danach waren alle in die Musik vertieft. So gingen Klang und Gesang direkt ins Ohr. "Unplugged ist ganz ehrliche Musik", sagte der Sonsbecker Bürgermeister Heiko Schmidt, der als Gitarrist auf der Bühne zu erleben war: "Sie ist immer schön, weil sie so direkt ist, ganz nah dran am Publikum."

Das zweite kleine Experiment war, Gruppen aus ganz verschiedenen Musikrichtungen auftreten lassen. Selbst wenn das bei Konzerten alles andere als gewöhnlich ist, traf das den musikalischen Nerv der Zuhörer, von denen die meisten im Alter zwischen Ende 20 und Ende 50 waren. "Fine Tune" aus Issum spielte irisch-keltischen Folk. Die Gruppe "Ma' so - ma' so" um den Alpener Bürgermeister Thomas Ahls hatte A-cappella-Revuemusik, Chansons und Popsongs im Gepäck: zum Beispiel "Ich hab' das Fräulein Helen baden seh'n" von den Comedian Harmonists, "Paris" von den Wise Guys oder "Crazy little thing called love" von Queen.

Poppig kam die Gruppe Mixociety aus Issum daher. Ganz ähnlich präsentierte sich auch die Band "Acoustic Delite" aus Viersen, deren Gitarrist Timo Brauwers gerade den zweiten Platz bei einem bundesweiten Pop- und Rockwettbewerb errungen hatte.

Heiko Schmidt und Petja Kramer, die fünf Jahre zusammen in der Band Vyron Gitarre gespielt hatten, luden zu Hardrock ein. Unterstützt von Nadine Schmidt, die als Solosängerin Premiere feierte, coverten sie den Song "Nothing else matters" von Metallica. Harte Rocknummern gab auch die Band "Bunker Magnet" aus Sonsbeck zum Besten, die sonst Bässe nur elektronisch verstärkt wummern lässt.

Das dritte kleine Experiment war die Organisation. Das Organisationsteam zauberte mit Gardinen und Lampenschirmen eine Atmosphäre der 70er Jahre auf die Bühne. Der Kegelclub "Feuchte Kugel" um Gerd Reinders zapfte Pils und Alt. Dazu konnte sich das Team über den Kartenvorverkauf für "Sonsbeck Unplugged" freuen, der kaum besser hätte laufen können. "Nach nur eineinhalb Tagen waren alle der insgesamt 180 Karten verkauft", freute sich Mitorganisator Ludger van Bebber.

Da das große Experiment gelang, das von der Sparkasse am Niederrhein als Hauptsponsor unterstützt wurde, denken die Organisatoren über eine zweite Auflage nach. "Es wird auf jeden Fall ein weiteres Unplugged-Konzert geben", blickte Ludger van Bebber in die Zukunft. "Es ist aber noch völlig offen, wie es aussieht und wann es stattfindet."

(RP)
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