Xanten Siegfriedspektakel mit Wasserspielen

Xanten · Die Ritterspiele in den Xantener Wallanlagen erweisen sich wieder einmal als Zuschauermagnet.

 Auch das gehört zum Spektakel: Das Wasserspiel hinter der Krimhildmühle ist eins von vielen Anziehungspunkten, die dazu führten, dass der Besucherandrang gestern und besonders am Feiertag riesig war. Die Autos stauten sich bis Birten, vor der Kasse warteten bisweilen mehr als 100 Besucher.

Auch das gehört zum Spektakel: Das Wasserspiel hinter der Krimhildmühle ist eins von vielen Anziehungspunkten, die dazu führten, dass der Besucherandrang gestern und besonders am Feiertag riesig war. Die Autos stauten sich bis Birten, vor der Kasse warteten bisweilen mehr als 100 Besucher.

Foto: Armin Fischer

Wie waren sie denn wirklich, die alten Rittersleut? Dieser Frage gehen an diesem Wochenende bei herrlichem Frühlingswetter tausende Besucher des 14. Xantener Siegfriedspektakels nach. Über 300 Hobbyritter leben mit ihrem Tross noch bis zum morgigen Sonntag in den 24 Lagern auf der Wiese am Ostwall und präsentieren den Besuchern mittelalterliches Handwerk, historische Fechtkunst und Gewänder aus drei Epochen des Mittelalters.

"Wir legen ganz viel Wert auf eine historisch korrekte Darstellung und vor allem Familienfreundlichkeit", erläutert Andreas Sudmöller alias "Eberhard zu Tinge" von den Templern Wesel. Die Mittelalterdarsteller aus der Hansestadt sind wie viele andere auch mit ihrer Familie angereist.

Die dreijährige Marie Podworni gehört bereits zum zweiten Mal standesgemäß "gewandet" dazu und das aus gutem Grund. "Sie liebt das Siegfriedspektakel; vor allem bei der Drachenshow leuchten ihre Augen", erzählt Mutter Melanie. Kein Wunder, denn Drache "Fangdorn" spuckt echtes Feuer, um die Räuber daran zu hindern, den Schatz zu stehlen.

Eine weitere Attraktion für den Nachwuchs auf dem mittelalterlichen Marktplatz im Rücken der Kriemhildmühle sind die Wasserspiele von Sven Magnus. Der Mecklenburger Diplomdesigner hat ein ausgeklügeltes System aus mit Drachenköpfen verzierten Holzleitungen und Hebewerken installiert, dass einfach begeistert. "Das ist vertieftes Spiel, die Kinder tauchen stundenlang ab und vergessen die Welt um sich herum. Es gibt weder Streit noch Gedrängel, sie leben uns Basisdemokratie vor", freut sich Magnus.

Wer genug im Matsch geplanscht hat, kann sich aus dem abwechslungsreichen Programm das Passende heraussuchen. Ob Gaukler Alf, der Meister der Jonglage, mittelalterliches Puppenspiel oder Musik von Barden und Dudelzwergen, es ist für jeden Geschmack etwas dabei. Dazu locken "Erdapfel-Locken" (selbstgemachte Kartoffelchips) oder ein Kloß, gefüllt mit süßen Erdbeeren. Das passende Getränk liefert Ulrich Stiller. Über ein Dutzend Met-Sorten aus eigener Herstellung hat der Imker im Angebot, alle zuckersüß. "Der Met muss zu einem Drittel aus Honig bestehen", erklärt Stiller. Das Salz in der Suppe des Spektakels sind die Ritterturniere. Die sind besonders am Abend eindrucksvoll, wenn die Kämpfer auf einer von Feuerballen beleuchteten Bahn mit brennenden Schwertern und Lanzen in einem Irrsinnstempo aufeinander zureiten. Eine erste Entscheidung fiel bereits beim Lanzenstechen am Nachmittag. Dort hat Siegfried von Xanten unter dem Jubel der 300 Zuschauer den Steuereintreiber Friedrich von Düsseldorf aus dem Sattel gehoben und die Ehre der Domstadt verteidigt.

(RP)
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