Xanten Sich beim Basteln locker kennenlernen

Xanten · Schülerinnen und Schüler des Xantener Placidahauses trafen sich in der Michaelskapelle mit Mitarbeitern der Lebenshilfe. Es entstand ein weißer Tannenbaum, der vor Weihnachten verkauft wird.

 Konzentriert bei der Bastelarbeit mit Holz (von links): Arno Wunderle und René Schatz.

Konzentriert bei der Bastelarbeit mit Holz (von links): Arno Wunderle und René Schatz.

Foto: Armin Fischer

In einer praxisorientierten Ausbildung mit vier Praktika erlernen Schüler des Xantener Placidahauses in zwei Jahren den Beruf der/des Sozialassistenten/in mit der Möglichkeit, darauf aufbauend in die Bereiche Altenpflege, Erziehung oder Krankenpflege zu wechseln, Fachoberschulreife inklusive. Was die 18 Schülerinnen und Schüler der Oberstufe im Alter zwischen 17 und 34 Jahren im Berufsleben erwartet, davon erhielten sie in diesen Tagen einen ersten Einblick. Nach einem Besuch der Lebenshilfe-Werkstätten Unterer Niederrhein GmbH in Veen fand auf Initiative der Lehrerin Amalie Salamon in der Michaelskapelle ein gemeinsamer Bastelvormittag statt.

"Unsere Schüler sollen Erfahrungen mit der Einrichtung und ihren Klienten sammeln. Es geht darum, die Menschen kennenzulernen und Hemmschwellen abzubauen", erklärt Michael Lammers, stellvertretender Leiter des Placidahauses. Davon profitieren auch die Mitarbeiter der Lebenshilfe-Werkstätten, selbst wenn die Berührungsängste ihrer Klienten ungleich größer waren. "Sie waren schon sehr aufgeregt, es ist schließlich etwas völlig Neues, was da auf sie zukommt. Letztendlich haben sich aber alle darauf eingelassen."

Spätestens als das Material für die zu erstellenden hölzernen Tannenbäume verteilt war und Schüler und Menschen mit Behinderung Hand in Hand zu Werke gingen, waren alle Ängste verflogen. "Es ist einfach toll zu sehen, welchen Spaß alle haben", freut sich David Rosemann. Der Placidahaus-Schüler hat früher in einer Kunstwerkstatt den Umgang mit Holz erlernt. Das alleine reichte ihm allerdings irgendwann nicht mehr. "Das Handwerkliche mit dem sozialen Aspekt zu verknüpfen erfüllt mich viel mehr", erzählt der 27-Jährige. An diesem Bastelvormittag erfahren die Schüler auch, worauf es bei der Arbeit mit Menschen, die eine Beeinträchtigung haben, besonders ankommt. "Es ist ganz wichtig, dass wir am Ende ein fertiges Produkt haben, das sorgt für das nötige Erfolgserlebnis", erläutert David Rosemann. Das endgültige Produkt, ein etwa 1,20 Meter hoher weißer Tannenbaum, wird am 21. November beim Tag der offenen Tür des Placidahauses und eine Woche später im Rahmen des "Engelchen-Marktes" der Lebenshilfe-Werkstätten in Veen verkauft.

(erko)
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