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Sonsbeck Selbst Gemüse anbauen in St. Bernardin

Sonsbeck · Ab sofort können Hobby-Gärtner einen Teil des Bauerngartens in dem Park mieten und dort Saatgut pflanzen. Die Initiatoren erhoffen sich bunte Beete und, dass Menschen zusammenkommen. Donnerstags trifft sich eine Gruppe.

 Hans-Dieter Kitzerow, Leiter der Wohnanlage, und Helga Kaczmarek vom Nabu-Naturschutzzentrum Gelderland im Bauerngarten von St. Bernardin. Dort wachsen fast vergessene Gemüsearten wie Zucker- und Haferwurzeln, Spargelerbsen und der Wintersalat Postelein.

Hans-Dieter Kitzerow, Leiter der Wohnanlage, und Helga Kaczmarek vom Nabu-Naturschutzzentrum Gelderland im Bauerngarten von St. Bernardin. Dort wachsen fast vergessene Gemüsearten wie Zucker- und Haferwurzeln, Spargelerbsen und der Wintersalat Postelein.

Foto: Markus van Offern

Im Bauerngarten von St. Bernardin sieht es gerade noch ziemlich trist aus. Die Beete befinden sich noch im Winterzustand, und die Erde ist fast leer. Bunte Blüten sucht der Besucher trotz der ersten Frühlingsausläufer vergeblich. Lediglich Wirsing und Rotkohl, denen der Frost nichts anhaben konnte, ragen aus der Erde hervor. Helga Kaczmarek vom Nabu-Naturschutzzentrum Gelderland aber hat schon ein genaues Bild vor Augen, wie es hier in wenigen Monaten aussehen soll: möglichst zugewachsen und bunt, am besten voller Menschen. Ein Konzept hat sie dafür auch parat: Ab sofort können Hobby-Gärtner Teile des knapp 200 Quadratmeter großen Beetes mieten und darin Gemüse pflanzen.

Die Kooperation zwischen der Wohnanlage für Menschen mit Behinderung in Kapellen und dem Naturschutzbund besteht seit Frühjahr 2008. Damals übernahm Kaczmarek, Referentin für Umweltbildung, mit Unterstützung des Landschaftsverbandes Rheinland eine Gruppe, um den alten Kräuter- und Blumengarten der Nonnen, die das Haus früher betrieben, wieder herzurichten. Seitdem wachsen dort etwa Salbei, Rosmarin und Lavendel.

"Im Sommer duftet der ganze Weg", berichtet die Nabu-Mitarbeiterin begeistert. 2010 begann sie damit, den Bauerngarten mit alten, fast vergessenen Gemüsearten wie Zucker- und Haferwurzeln, Spargelerbsen und dem Wintersalat Postelein zu bepflanzen.

Davon sollen Interessierte, die keinen eigenen Garten haben, nun Stücke mieten können. "Jeder so viel, wie er möchte", sagt Kaczmarek. Über ihr Fleckchen Beet könnten die Hobby-Gärtner nach Belieben verfügen. "Es gibt nur eine einzige Regel", sagt die Initiatorin: "Kein Gift." Wer also nicht direkt mit Chemiedünger oder Pflanzenschutzmittel anrückt, kann seine eigene Parzelle umgraben, Saatgut pflanzen und die Erzeugnisse später ernten. Es gibt einen Wasseranschluss, nur ihre Arbeitsutensilien müssen die Mieter selber mitbringen. Der Garten steht immer offen.

Wer nicht so viel Ahnung vom Gärtnern hat, aber dennoch mitmachen möchte, kann sich der Gartengruppe von Kaczmarek anschließen. Die Teilnehmer treffen sich jeden Donnerstag und verbringen die Zeit zwischen 14 und 17 Uhr gemeinsam im Beet. "Alle helfen sich gegenseitig", sagt die Nabu-Mitarbeiterin. Hans-Dieter Kitzerow, Leiter der St.-Bernardin-Wohnanlage begrüßt das neue Projekt des Nabu. "Für unsere Bewohner ist der Garten eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung", sagt er und wirbt für neue Besucher: Die Hobby-Gärtner können die nahe gelegene Cafeteria, das Kneippbecken zum Wassertreten und die Toiletten nutzen.

Dazu gibt es für Kinder einen Spielplatz, einen Minigolfkurs und ein Tiergehege sowie einen Grillplatz, der für Feste gemietet werden kann.

Kaczmarek will möglichst viele Menschen anlocken, die im Garten Zeit miteinander verbringen. "Ich könnte mir auch vorstellen, dass Flüchtlinge hier Gemüse aus ihrer Heimat anbauen und gleichzeitig Anschluss finden", sagt sie - und hat noch mehr geplant.

Im vergangengen Jahr organisierte sie bereits eine Lesung, die zwischen den Beeten abgehalten wurde. "Vielleicht machen wir jetzt was mit Malen und Singen", überlegt sie. Kaczmarek ist sich sicher: "Der Garten hat enormes Potenzial."

(RP)
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