Sonsbeck Sanfter Tourismus am Waldesrand

Sonsbeck · Markus Bach hat in einer Bürgerversammlung seine Pläne für die Erweiterung des Landguts am Hochwald in Labbeck erläutert. In einer ersten Ausbaustufe soll es 29 Zimmer geben, einen Spa- und einen Konferenzbereich.

 Die Frontansicht des neuen Landgut-Hotels: Im Erdgeschoss gibt es einen Empfangsbereich und Verwaltungsbüros. Der Spa-Bereich ist im Obergeschoss des 23-Zimmer-Hauses angesiedelt.

Die Frontansicht des neuen Landgut-Hotels: Im Erdgeschoss gibt es einen Empfangsbereich und Verwaltungsbüros. Der Spa-Bereich ist im Obergeschoss des 23-Zimmer-Hauses angesiedelt.

Foto: Bach

Markus Bach spricht am liebsten vom "sanften Tourismus". Den wollen sie in Sonsbeck pflegen. Darauf sind die Pläne für die Zukunft seines Landguts am Hochwald ausgerichtet. Holz wollen sie in ihrem geplanten Hotel-Neubau verbauen, einen kleinen Wellness- und Spa-Bereich einrichten und barrierefreie Zimmer anbieten. Hecken und alte Obstbäume kommen hinzu. Die Labbecker Nachbarn hatten bei der Bürgeranhörung zu dem Projekt zwar noch Fragen, aber keine Einwände.

Mit den derzeit acht Hotelzimmern, die das Ensemble mit Reitbetrieb, Restaurant und genügend Raum selbst für große Feierlichkeiten abrunden, komme der Betrieb einfach nicht mehr aus, erklärte Markus Bach im Kastell. Die Nachfrage nach Übernachtungsmöglichkeiten steige. Sicherlich auch, so sei hinzugefügt, von bei Brautleuten und ihren Hochzeitsgästen. Denn schließlich verfügt das Landhaus über eine eigene, offizielle "Trau-Kapelle".

In die Vollen wollen Markus Bach und seine Frau Anja dennoch nicht gehen. Jedenfalls nicht sofort. Wenn ihre Pläne genehmigt werden, dann könnten sie theoretisch sofort bis zu 50 Hotelzimmer für bis zu 120 Personen bauen. "23 tun's aber erst mal auch", sagte Markus Bach. "Leerstand ergibt nun mal keinen Sinn." Erst mal müssten diese Zimmer gefüllt werden. Wenn's gut laufe, könnten die anderen "Baufenster" nach und geöffnet werden.

Auf Hochzeitsgäste allein setzen die Bachs natürlich nicht. In den Hotelbau wird ein Tagungs- und Seminarbereich einbezogen mit bis zu 120 Sitzplätzen. Hinzu kommt "ein kleiner Relaxbereich mit Sauna und kosmetischen Anwendungen" auf maximal 700 Quadratmetern. Ein Hofladen und eine Außengastronomie runden das Angebot ab. Und: Im Garten wird es (vielleicht) einen Schwimmteich geben.

Apropos Außenbereich: Für die Gäste muss das Parkplatzangebot erweitert werden. 126 Stellplätze weist der Bach'sche Plan aus. Ob das zu laut werden kann, muss möglicherweise über ein eigenes Lärmgutachten geklärt werden. Schwierigkeiten aber erwarten weder Bach noch Georg Tigler von der Verwaltung. Der Wald und der Damm der Boxteler Bahn seien Schallschlucker. Dennoch: Eine derart große verfestigte Fläche ruft förmlich nach Ausgleich. Die Rede ist in diesem Zusammenhang von sechs großen Laubbäumen, ökologisch wertvollen Hecken und einer Streuobstwiese mit 20 Apfel- und Birnbäumen - ausnahmslos alte niederrheinische Sorten.

Auch an Menschen mit körperlichen Einschränkungen hat der Bauherr gedacht. Damit spricht Bach unter anderem auch eine angesichts des demografischen Wandels zunehmend interessantere Touristengruppe der finanzstarken, wenngleich nicht mehr ganz so fitten älteren Leute an. Für sie wird es völlig barrierefreie Zimmer geben - eben zum Beispiel mit behindertengerecht eingerichteten Bädern (Stichwort: unterfahrbares Waschbecken) und erhöhten Betten.

Und auch das gehört zum Konzept: Der Neubau wird "zu nahezu einhundert Prozent aus Holz gebaut", kündigte Bach schon den Bauantrag an, der bei der jetzt anstehenden Entscheidung über die Änderung des Bebauungsplans noch nicht zur Debatte steht. Auch von sehr guten energetischen Werten war die Rede. Bach ist überzeugt, dass auch ein solches Argument "ziehen" wird: "So etwas gibt es schließlich bislang am ganzen Niederrhein noch nicht."

(RP)
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