Xanten Rundum nichts als nur das Nichts

Xanten · Im Landschaftspark-Nord lockt der Hochseilklettergarten nun mit einer besonderen Kletter-Attraktion. Wer mutig ist, der kann über ein altes Gichtgasrohr nach oben steigen.

 Thomas Fischer und Detlef Borbe (v.l.) sind die "Gesichter" des Hochseilklettergartens im Landschaftspark.

Thomas Fischer und Detlef Borbe (v.l.) sind die "Gesichter" des Hochseilklettergartens im Landschaftspark.

Foto: erns

Die "Steel Road" im Landschaftspark Duisburg-Nord ist schon etwas für ganz Mutige: Wer diesen Stahl-Weg betritt, steht auf einem gespannten Seil zwischen den Hochöfen 1 und 2 in 50 Metern Höhe und kann - vielleicht - den Blick über die Kulisse des stillgelegten Hüttenwerks genießen. Detlef Borbe und Thomas Fischer sind die Gesichter des Hochseilklettergartens im Landschaftspark und ermöglichen Gästen des Parks seit 1994 abenteuerliche Höhenerlebnisse, darunter nun ein ganz Spezielles:

Als die beiden Kletterspezialisten im vergangenen Frühjahr auf die Idee kamen, zusätzlich zur "Steel Road" eine stillgelegte Gichtgasleitung zum Klettern auszubauen, stieß dieser Plan bei der Parkleitung erst einmal auf wenig Gegenliebe: "Wir waren skeptisch", gibt Parkleitung Ralf Winkels zu. "Nur über ein Rohr bis zum Kopf des Hochofens zu klettern, erschien unrealistisch."

Doch das Konzept war solide, die Hochofenanlage bestand die technische Prüfung, und die Betreuung war professionell organisiert. "Es gab also keinen Grund der Idee im Wege zu stehen", sagt Winkels. Also machten sich Borbe und Fischer an die Arbeit: Von Februar bis Mai 2017 verlegten sie insgesamt 300 Meter neue Stahlseil-Führungen und 60 Ankerpunkte an der Gichtgasleitung des Hochofens 2 und schufen eine neue Route im Hochseilklettergarten.

 Atemberaubender als auf dem rostigen Gichtgasrohr kann eigentlich auch Klettern im Hochgebirge nicht mehr sein.

Atemberaubender als auf dem rostigen Gichtgasrohr kann eigentlich auch Klettern im Hochgebirge nicht mehr sein.

Foto: Lapano

Das Besondere: Auf der Klettertour gibt es keinen Bezugspunkt zum Horizont. Teilnehmer klettern scheinbar im Nichts in die Höhe. Das Abenteuer bekam den Namen "Tube".

"Mittlerweile hat das Klettern über die alte Gichtgasleitung dem vormals höchsten Element der Steel Road den Rang abgelaufen", erzählt Detlef Borbe. Einmal im Monat (immer samstags) können Teilnehmer ab 16 Jahren die Tube bei offenen Kletterterminen ausprobieren. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. Zwei geschulte Trainer begleiten die Klettertour; alle Materialen werden gestellt. Kosten: 80 Euro pro Person. Anmeldung und Termine unter .power-ruhrgebiet.de.

Als Inhaber der power-Ruhrgebiet GmbH organisieren Detlef Borbe und Thomas Fischer seit 1994 das Hochseilklettern im Landschaftspark Duisburg-Nord. Neben der "Steel Road" und der "Tube", steht Gästen eine Auswahl aus bodennahen Events zur Verfügung, wie Bogenschießen, Teambuilding-Aktionen und Slacklining z.B. für Schulklassen. Im Jahr 2017 tummelten sich Teilnehmer aus den Niederlanden, Malaysia, Indien und den USA im Hochseilklettergarten.

(RP)
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