Xanten Riesenstimmung und fliegende Beine

Xanten · Beim Winterfest der Menzelener Schützenbruderschaft stehen nur lokale Künstler auf der Bühne. Nicht selten haben sie im Adlersaal auch lokale Geschichten im Gepäck, so wie am Samstagabend Henning Hansen.

 Tanz, Musik und flotte Reden: Die Menzelener Schützen wissen Karneval zu feiern.

Tanz, Musik und flotte Reden: Die Menzelener Schützen wissen Karneval zu feiern.

Foto: Armin Fischer

Der Menzelener Büttenredner setzte den Vorschlag von Bürgermeister Thomas Ahls zum Carsharing um. "Schön, wenn man mit dem Bürgerbus zum Alpener Rathaus kommen soll", erzählte er. "Leider ist in Menzelen-Ost kein Bürgerbus unterwegs." So habe man mit einem Bus der Linie 68 zum nächsten Bahnhof nach Wesel zu fahren. Dort steige man in den Zug Richtung Alpen. Man lasse sich mit dem Bürgerbus zum Rathaus bringen. Dort setzte man sich in das Carsharing-Auto, um zu Aldi zum Einkaufen zu fahren. Man bringe das Eingekaufte nach Hause und das Auto zurück zum Rathaus. Dann begebe man sich mit Bus und Bahn wieder auf den Rückweg. "Wenn man dort um 18 Uhr angekommen ist, merkt man, dass man ein Glas Gurken vergessen hat", schloss der Büttenredner.

Die Menzelener lieben diese Anekdötchen. Und die 200 oft jungen Narren stehen auf und singen "Hu, Hu, Hula, La, La", wenn sie Gags und Songs hören, die Lokalkolorit haben - wie zum Beispiel während und nach der Büttenrede von Henning Hansen.

Damit zeichnen sie ihn und die anderen närrischen Helden aus, von denen es in Menzelen besonders viele gibt. "Wir haben mehrere Redner", erzählt Henning Hansen, der sich in der Session der "Kölsche Jung" nennt. "Deshalb müssen sie nicht jedes Mal auf die Bühne, sondern können auch mal eine Session pausieren." So legte der 40-Jährige im vergangenen Jahr eine kreative Pause ein. Am Samstagabend war das "Menzelener Urgestein", so Sitzungspräsidenten Manfred Ingenfeld wieder da. Jansen, der schon im vergangenen Jahrtausend im Adlersaal auf den Brettern gestanden hatte, hat seine Auftritte nie gezählt. "Ich glaube, ich bin 1993 das erste Mal aufgetreten", blickte der Büttenredner auf seine jecke Karriere zurück. Gezählt hat er seine Reden nicht. Folglich hat er weder den elften noch den 22. Geburtstag groß gefeiert.

Heute zählen die Narren genauer. So bedankten sie sich beim Winterfest bei der Showtanzgruppe "New Generation", die in dieser Session ihren zehnten Geburtstag feiert, nachdem sie sich neun Jahre lang "Flotte Lotten" genannt hatte. Dazu kündigte Sitzungspräsident Manfred Ingenfeld schon den nächsten Geburtstag an, den die Garde- und Showtanzgruppe "Lime Lights" jubeln lassen wird, wenn sie in der nächsten Session 20 Jahre auf den Brettern der närrischen Bühne steht.

(got)
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