Sonsbeck Richtfest für das Mehrgenerationenhaus An der Ley

Sonsbeck · " ...So kann ich zum Richtfest melden, das Werk ist nicht schlecht, es steht sicher auf festem Grund, ist vom Keller bis zum Dach gesund..." Gemeinsam mit Zimmerermeister Tim Ludwigs hatte Anja Heidenreich, Geschäftsführerin der Haus An der Ley gGmbH, die Mauern des Mehrgenerationenhauses (MGH) erklommen und ließ nach dem Richtspruch das Glas zerspringen. Mit dem Richtfest dankt man traditionell nach der Errichtung des Rohbaus/Dachstuhls Architekt, Bauherr sowie Handwerkern und erbittet zugleich Gottes Segen für das Haus. "Ich möchte den Segen weitergeben an Euch alle", erklärte Anja Heidenreich aus luftiger Höhe. "Vor einem halben Jahr war der erste Spatenstich erfolgt. Und heute stehe ich über den Dächern von Sonsbeck. Das ist toll!" Bürgermeister Heiko Schmidt freute sich ebenfalls über den zügigen Baufortschritt. Gerade das Dach symbolisiere für ihn das Gefühl von Geborgenheit und Sicherheit. Das MGH sei ein Vorzeigeobjekt für Sonsbeck, städtebaulich ebenso wie das Konzept, das dahinter stehe, und werde den Ort bereichern.

 Beim Richtfest. Im Hintergrund sieht man Zimmerermeister Tim Ludwigs und Geschäftsführerin Anja Heidenreich auf dem Dach.

Beim Richtfest. Im Hintergrund sieht man Zimmerermeister Tim Ludwigs und Geschäftsführerin Anja Heidenreich auf dem Dach.

Foto: olaf ostermann

Gefeiert wurde im Anschluss in den Räumlichkeiten der Initiative Integratives Leben (INI) an der Wallstraße. "Immer rein. Platz ist in der kleinsten Hütte. Schließlich wohnen wir doch bald alle zusammen", lud Anja Heidenreich die Gäste gut gelaunt ein, um wenig später mit ihnen "auf unser tolles Projekt, auf gutes Gelingen und gute Nachbarschaft" anzustoßen. Fast alle der 20 behinderten-gerechten, barrierefreien Wohnungen sind inzwischen verkauft.

Heike Netz ist eine der künftigen Bewohnerinnen. Sie habe schon länger nach einer solchen Wohnform gesucht. Sie erhofft sich, dass man in dem Haus aufeinander achtet, man eine Gemeinschaft werde. Zu wissen, dass sie nicht alleine sei, war ein ausschlaggebender Punkt für die Xantenerin, die sich gerne im Haus einbringen möchte. "Ich hoffe, dass es solche Projekte bald in jeder Stadt gibt", sagte sie.

Sylvia Biefang zieht ebenfalls ein und möchte im MGH gerne mit ihrem Verlobten zusammenleben. Eine andere Familie lebt seit Jahren im Mehrgenerationenhaushalt, möchte sich jetzt aber räumlich verkleinern und zieht in zwei Wohnungen. "Das MGH war für uns die logische Konsequenz aus unserem bisherigen Dreigenerationenleben", erzählen sie. Es wird eine bunte Mischung im MGH: Ehepaare, Alleinstehende, INI-Klienten, Eigentümer ebenso wie Mieter, Sonsbecker wie Zugereiste werden dort gemeinsam wohnen. Ungesteuert habe sich eine 50/50 Prozent-Mischung aus Integrativ- wie Mehrgenerationen-Bewohnern ergeben.

16 der 20 Wohnungen im Mehrgenerationenhaus An der Ley sind verkauft, drei weitere sind reserviert. Eine rund 50 Quadratmeter große Wohnung ist noch frei. Die Wohnungen seien teils vermietet, die INI fungiere als Assistenzleister, wie Ute Biefang von der Hausverwaltung Rhein-Lippe GmbH (Hvrl) erklärte. Sie kümmert sich für die Hvrl derzeit um Verkauf und Vermietung der Wohnungen und wird zukünftig die Hausverwaltung übernehmen.

(rim)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort