Xanten Poststraße: 75 Prozent der Autofahrer sind zu schnell unterwegs

Xanten · Dreiviertel aller Kraftfahrzeuge auf der Poststraße fahren zu schnell. Tempo 30 ist auf Höhe des Gymnasiums erlaubt, doch der schnellste Pkw, der dort während der Verkehrszählung unterwegs war, hatte 83 km/h auf dem Tacho. Knapp eine Woche lang hatte die Stadt am evangelischen Altenzentrum Buch führen lassen, allerdings weniger, um das Fahrverhalten zu überprüfen, sondern mehr um zu ermitteln, wie viele Schwerlaster die Straße nutzen. Denn Anwohner hatten sich über den - vor allem nächtlichen - Lasterverkehr beklagt und, wie auch die CDU, ein Durchfahrverbot für diese Fahrzeuge gefordert. Nur Zulieferer für die Geschäfte in der Innenstadt sollten erlaubt sein. Lkw mit Ziel Gewerbegebiet sollen hingegen außen herum fahren. Insgesamt wurden an den sechs Tagen und Nächten fast 40.000 Pkw, 5400 Transporter, 1500 Lkw und fast 700 Lastzüge notiert.

Eine weitere Sofortmaßnahme ist ebenfalls in die Wege geleitet. Eine Tafel mit Geschwindigkeitsanzeige ist bestellt und wird dort in den nächsten Monaten dauerhaft aufgestellt. Außerdem werden Gullydeckel befestigt, damit sie beim Überfahren nicht mehr klappern, und die Umgehungsrouten sollen bei den Navi-Anbietern aktualisiert werden. Zudem hat sich die Stadt Xanten bei den Kollegen in Goch erkundigt. Dort besteht bereits ein Durchfahrverbot für Lkw, allerdings stelle sich die Situation dort anders da. Die Straße sei ein Unfallschwerpunkt, kurvenreich und ohne getrennten Geh-/Radweg. "Messungen hätten ein für die Stadt Goch unverhältnismäßig hohes Lkw-Aufkommen ergeben", fasst die Xantener Verwaltung das mündliche Gespräch zusammen. "Besondere Lärmbeeinträchtigungen wurden von Anwohnern nicht vorgetragen." Eine schriftliche Zusammenfassung allerdings lehnte die Gocher Stadtverwaltung ab.

Andere Maßnahmen lassen noch auf sich warten, da sie Teil eines Verkehrsentwicklungsplans sein werden. Der soll im Frühjahr 2018 ausgeschrieben werden. Nach der Auftragsvergabe wird seine Erarbeitung etwa ein Jahr in Anspruch nehmen, so dass er voraussichtlich Ende 2019 vorliegen wird.

Für Petra Strenk (CDU) dauert dies zu lange. "Dann sind wir zwei Jahre weiter. Bis zur Umsetzung von Maßnahmen sind es gar drei Jahre", sagte sie im Hauptausschuss. Dezernent Niklas Franke bat um Verständnis für diese Zeitschiene. Das Verfahren sei so. Er befürchte, dass der Lkw-Verkehr generell sogar noch zunehmen werde.

(kump)
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