Xanten Post kommt jetzt mit dem Elektromobil

Xanten · Ein eigens für die Deutsche Post entwickeltes Elektrofahrzeug ist seit Anfang April in Xanten unterwegs. Der neue "Streetscooter" rollt leise und abgasfrei über die Straßen. 300 Stopps und Anfahrvorgänge mit einer Batterie-Ladung.

 Postbote Niklas fährt ihn schon, den neuen Elektroflitzer der Deutschen Post. Und er ist sehr zufrieden: Das Fahrzeug bewähre sich in der Praxis, sagt er.

Postbote Niklas fährt ihn schon, den neuen Elektroflitzer der Deutschen Post. Und er ist sehr zufrieden: Das Fahrzeug bewähre sich in der Praxis, sagt er.

Foto: Kemkes

Sie sind fast völlig geräuschlos, können bis zu 650 Kilogramm Nutzlast transportieren und haben eine Reichweite von bis zu 80 Kilometern. Und auf der Motorhaube haben sie kein Zeichen irgendeines Autoherstellers, sondern das Posthorn. Die neuen Elektro-Fahrzeuge der Deutschen Post sind gewissermaßen gerade vom Band gerollt und jetzt auch schon am Niederrhein unterwegs.

Nachdem eine Pilottestphase in Bonn erfolgreich abgeschlossen wurde, ist Xanten bundesweit mit eine der ersten Städte, in denen die Postboten mit dem "Streetscooter" Briefe und Pakete zustellen. Das Besondere an dem Elektro-Mobil ist, dass es speziell für die Paket- und Briefzustellung der Post entwickelt wurde. Dafür wurde die RWTH Aachen beauftragt, die ein eigenes Start-up-Unternehmen gründete, das die Post dann aufkaufte.

Hintergrund: Die Deutsche Post möchte gerne umweltfreundlicher und wirtschaftlicher unterwegs sein. "Unser Ziel ist es, den CO2-Ausstoß bis zum Jahr 2020 um 30 Prozent im Vergleich zum Jahr 2007 zu verringern", erklärt Postsprecherin Britta Töllner. Gelingen soll dies unter anderem auch mit dem "Streetscooter". Der postgelbe Kastenwagen ist robust und einfach gebaut und gerade einmal 4,60 Meter lang. Im Innern ist er ergonomisch so eingerichtet, dass die Postboten guten, rückenschonenden Zugriff auf ihre Fracht haben. Eine Lithium-Ionen-Batterie sorgt im Zusammenspiel mit einem Asynchronmotor für eine Leistung von 30 kw. Die ist ausreichend, um das Fahrzeug auf bis zu 80 Stundenkilometer zu beschleunigen. Für die Postboten aber wichtiger als die Geschwindigkeit: Etwa 300 Stopps und Anfahrvorgänge können mit einer Batterieladung bewältigt werden. In Sachen Elektromobilität ist der Niederrhein bei der Deutschen Post vorne. In Xanten rollen derzeit fünf der sogenannten "Streetscooter" über die Straßen. In Kleve werden in Kürze weitere sechs Fahrzeuge eingesetzt. In Dorsten sind zehn Fahrzeuge bereits in der Zustellung, sowie in Emmerich, Grefrath, Geldern, Isselburg und Bocholt jeweils sechs. Auch die Gemeinde Kerken ist dabei: Dort sollen im Laufe des Jahres acht Fahrzeuge ausgeliefert werden. Weitere Städte sollen folgen, teilte die Deutsche Post mit.

Derzeit sind natürlich auch noch die regulären Fahrzeuge der Deutschen Post im Einsatz. Langfristiges Ziel des Logistikunternehmens ist es jedoch, dass sie vor allem in der Verbundzustellung in ländlichen Gebieten flächendeckend und vollständig gegen die neuen Elektroflitzer ausgetauscht werden.

Einer der niederrheinischen "Versuchsfahrer", die den "Streetscooter" schon in der Praxis erproben, ist Niklas Kemkes. Der junge Postbote ist in Emmerich unterwegs, um Briefe und Pakete unter die Leute zu bringen. Obwohl er über 1,90 Meter groß ist, hat er keine Platzprobleme mit seinem neuen, kompakt gebauten Arbeitsgerät, sagt er. Im Gegenteil: "Das Auto ist eine große Erleichterung", sagt der 18-Jährige. Durch die auf die Bedürfnisse der Postboten ausgerichtete Ausstattung sei ein effizienteres Arbeiten möglich.

Zudem gibt es auch keine lärmenden Motorengeräusche und keine Abgase. "Dadurch ist alles viel ruhiger und entspannter geworden", beschreibt Niklas Kemkes das neue Fahrgefühl. Spaß macht das elektrische Fahren also obendrein.

(RP)
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