Xanten Piraten kapern Birtener Amphitheater

Xanten · Hobby-Freibeuter boten eine rasante Abenteuergeschichte mit Action und Humor. Wiederholung am nächsten Wochenende.

 Verwegene Helden und anmutige Frauen: Das "Pirates Open-Air Action Theater" lieferte in Birten mit einer zweistündigen Aufführung und einem Rahmenprogramm eine reife Leistung ab. Das Spektakel soll dauerhaft im Amphitheater etabliert werden.

Verwegene Helden und anmutige Frauen: Das "Pirates Open-Air Action Theater" lieferte in Birten mit einer zweistündigen Aufführung und einem Rahmenprogramm eine reife Leistung ab. Das Spektakel soll dauerhaft im Amphitheater etabliert werden.

Foto: Armin Fischer

Kanonendonner, Säbelrasseln und Pistolenschüsse bestimmten am Wochenende die Geräuschkulisse rund um das Birtener Amphitheater. Dazu liefen seltsame Gestalten mit Augenklappen und Totenkopfhemden durch das Dorf. Der Grund: Das "Pirates Open-Air Action Theater" hatte es sich zum Ziel gesetzt, die Waldbühne vor rund 400 Augenzeugen zu kapern. Der Coup war von langer Hand vorbereitet; bereits im November vergangenen Jahres begannen die Hobby-Freibeuter mit ihren Komplizen vom Verein Freilichtspiele Amphitheater Xanten-Birten mit den Vorbereitungen. "Wir mussten meterhohes Unkraut entfernen und verfaulte Sitzbänke restaurieren", erinnert sich Piratin Daniela Berg.

Bisher war der Auftritt in das große Piratenspektakel "Pirates" in Jülich eingebettet; nun möchte man auf Initiative von Ralf Winterhoff einen neuen, eigenständigen Weg gehen. Die Vision des Intendanten und Captain-Flint-Darstellers war es, ein zweistündiges Unterhaltungsprogramm mit jeder Menge Action- und Kampfsequenzen im Zusammenhang mit Pyroeffekten in Birten zu realisieren - und das nicht nur für die vier Aufführungen an diesem und dem kommenden Wochenende (Samstag 19.30 Uhr, Sonntag 16.00 Uhr), sondern dauerhaft. "Wir möchten hier einen festen Spielort etablieren. In Birten sollen jährlich Piratenspiele stattfinden, ähnlich wie die Karl-May-Festspiele in Elspe", erzählt Daniela Berg.

Dazu gehörte natürlich auch ein ansprechender Rahmen. Schon vier Stunden vor Beginn des Theaterstücks konnten die Besucher Einblicke in das Lagerleben nehmen und den rauen aber auch herzlichen Alltag eines Piraten kennenlernen. Ein vielfältiges Angebot exotischer Speisen und Getränke in der Taverne gehörte ebenfalls dazu. Daneben sorgte die Fechtgruppe Romantica aus dem tschechischen Pilsen mit Showkämpfen für die richtige Atmosphäre, und im Theater heizte Feuerschlucker "Micha Mango-Fuego" dem Publikum ein.

Im Anschluss begann die Jagd auf "Das Wasser des Alchimisten", das alles, womit es in Berührung kommt, in Gold verwandelt und darüber hinaus noch einen Wunsch gewährt. Das Fläschchen mit der gewinnbringenden Flüssigkeit befindet sich auf der "Isla de la Muerte" und wird von Captain Philipp "Black" Seymour (Gissy Gisberts) und seiner Armee der Untoten bewacht.

Und so begann die erste Szene mit herrlich ausstaffierten und gruselig umherwankenden Zombies. Die lieferten sich gleich einen ersten erbitterten Kampf mit Piraten, unterstützt von ausgebildeten Stuntmen und jeder Menge Knalleffekte. Nachdem sich die ersten Schwarzpulverwolken verzogen hatten, ging es humorvoll weiter mit dem sprechenden Skelett "Bones" (Diana Matthess) und Captain Flint. Aus den Kerkern dieser englischen Festung führte Flints Weg quer durch die Piratenwelt der Karibik bis zur Schatzinsel. Verwegene Helden und anmutige Frauen, zwielichtige Gestalten und diabolische Schurken prägten eine rasante Abenteuergeschichte, gewürzt mit Reit- und Gesangseinlagen sowie einer ordentlichen Prise Humor. So kreuzte Captain Jack Sparrow, Kinogängern aus der Serie "Fluch der Karibik" bekannt, seine Segel in der Karibik. Die "Süßwassermatrosen und Landratten" erlebten zwei vergnügte und actionreiche Stunden. Und danach fand sich im "Piratenlager" die Gelegenheit zum Plausch mit den 30 Darstellern.

(erko)
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