Xanten Paten helfen Studenten, sich einzuleben

Xanten · Die Hochschule Rhein-Waal in Kamp-Lintfort startet das Programm "Locals4Students". Es bringt Einheimische mit Studenten aus der ganzen Welt zusammen. Die Hochschule hat Studenten aus 110 Nationen.

 In der Mensa der Hochschule Rhein Waal am Standort Kamp-Lintfort kam es beim Start des Programms bereits zu angeregten Gesprächen zwischen "Locals" und Studenten.

In der Mensa der Hochschule Rhein Waal am Standort Kamp-Lintfort kam es beim Start des Programms bereits zu angeregten Gesprächen zwischen "Locals" und Studenten.

Foto: Christoph Reichwein

Unter dem Motto "Locals4Students" ("Einheimische für Studenten") startet die Hochschule Rhein-Waal jetzt auch am Standort Kamp-Lintfort ihr neues Patenschafts-Programm. Bürger aus Kamp-Lintfort und Umgebung werden gesucht, die sich künftig um Studenten aus aller Welt kümmern, um ihnen die Eingewöhnung im fremden Land ein wenig zu erleichtern.

Studienberaterin Annette Bradley beschreibt die Situation: "Wir mussten erkennen, dass unser bisheriges Mentorenprojekt bei weitem nicht ausreicht, um der großen Nachfrage der neuen Studenten nach Kontakten zur Bevölkerung Rechnung zu tragen. Sie wollen nicht nur die Sprache lernen, sondern auch mehr über unsere Kultur erfahren. Sie wollen wissen, wie Deutschland funktioniert. In Zusammenarbeit mit den studentischen Tutoren unseres Welcome-Centers haben wir daher ,Locals4Students' ins Leben gerufen."

Die Italienerin Noemi Bello studiert in Kamp-Lintfort die Fächer "Umwelt und Energie". Sie wird seit einiger Zeit von ihrem Paten Harald Metsches betreut. Der Kamp-Lintforter Reiseverkehrskaufmann berichtet: "Beruflich bin ich viel in der Welt unterwegs. Überall bin ich dankbar, wenn ich auf gastfreundliche Menschen treffe. Für mich ist es eine Selbstverständlichkeit, als Einheimischer den jungen Menschen den Einstieg bei uns zu erleichtern und sie mit Rat und Tat zu unterstützen." "Man kommt in ein Land, wo alles fremd ist", erzählt Noemi. "Weit weg von der Familien, den Freunden, der gewohnten Umgebung wird man oft mehrere Jahre studieren. Von einfachen Verhaltensregeln über Behördengänge bis hin zur Freizeitgestaltung - man muss lernen, sich hier zurechtzufinden." Harald Metsches sei für sie ein richtiger Freund geworden, berichtet die Studentin weiter. Nicht nur die administrativen Dinge habe sie mit seinem Rat und seiner Unterstützung schnell in den Griff bekommen. Durch gemeinsame Café- und Theaterbesuche oder familiäre Geburtstagsfeiern habe sie sich schnell hier heimisch gefühlt.

"An ihren beiden Standorten Kleve und Kamp-Lintfort verzeichnet die Hochschule Rhein-Waal inzwischen über 6000 Studenten", erklärt die Leiterin der Studienberatung, Julia Ilg. "Etwa 40 Prozent unserer Studierenden kommen aus weltweit 110 Nationen zu uns. Mit dem neuen Patenschafts-Projekt ,Lokals4Students' wollen wir sowohl den Studenten als auch der einheimischen Bevölkerung eine Möglichkeit eröffnen, einander besser kennen zu lernen und von einander zu profitieren. Der Kontakt zu Menschen aus der Region erleichtere gerade jenen Studenten die Eingewöhnung am Studienort, die aus einem anderen Kulturkreis kämen. Locals hätten hingegen die Chance, Einblick in die kulturelle Vielfalt der Hochschule zu erhalten."

Local kann ohne Altersbeschränkung jede Bürgerin, jeder Bürger aus der Region Rhein-Waal werden, der dazu beitragen möchte, dass eine Studentin, ein Student sich in ihrer, seiner neuen Heimat wohlfühlt. Annette Bradley:"Besondere Sprachkenntnisse sind nicht erforderlich, ein wenig Englisch würde den ersten Kontakt aber sicherlich erleichtern. Mit Fragen zum Patenschafts-Programm können sich alle Bürger und Studenten an das Welcome-Center der Uni wenden. Wir freuen uns auf Ihre Anmeldung!"

(RP)
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