Xanten Papst Franziskus gratuliert Leisner-Kreis

Xanten · Die internationale Gruppe, die sich um das Gedenken an den Seligen kümmert, wurde vor 40 Jahren gegründet.

 Stephan Rintelen, Propst Johannes Mecking, Renate Heming, Bischof Heinrich Mussinghoff, Propst Klaus Wittke und Monika Kaiser-Haas (v.l.)

Stephan Rintelen, Propst Johannes Mecking, Renate Heming, Bischof Heinrich Mussinghoff, Propst Klaus Wittke und Monika Kaiser-Haas (v.l.)

Foto: Fischer

"Gott hat Karl Leisner berufen zum Dienst als Priester. Und Gott hat es gefügt, dass er zum Priester geweiht werden konnte mitten in der Hölle des Konzentrationslagers, nach den fünfeinhalb Jahren dieser Glaubens- und Lebensschule, dieses Priesterseminars zu Dachau, wo Menschenwürde und Menschenrecht mit Stiefeln getreten und Menschenleben durch Hunger und brutale Gewalt bedroht wurden", sagte der emeritierte Bischof von Aachen, Heinrich Mussinghoff, bei seiner Predigt zum Gedenken an den Märtyrer Karl Leisner im Xantener Dom.

"Heute, nach 71 Jahren, steht Karl Leisner geistig vor uns, tief gezeichnet von langer Haft und schwerer Tbc-Krankheit, gerade noch flackert die Lebenskerze." Was sagt uns das Leben dieses Glaubenszeugen?, fragte der Oberhirte. Es sei ein Leben für die Jugend gewesen: "Karl Leisner war ein begeisterter und begeisternder Jugendführer."

Der Tagebucheintrag "Christus - du bist meine Leidenschaft" sei das große Wort seines Lebens gewesen. Deshalb wollte er Priester werden. Er habe die Sehnsucht nach einem erneuerten Leben in einem christlichen Europa gespürt. Er sei bereit gewesen, sein Leben zu opfern. Der Bischof dankte dem Internationalen Karl-Leisner-Kreis (IKLK), dass er über so viele Jahre hin das Gedächtnis an diesen Märtyrer gepflegt habe und weiterhin seine Verehrung fördern werde.

Vizepräsidentin Monika Kaiser-Haas begrüßte zur IKLK-Jahreshauptversammlung im Michaelsheim in Xanten den Bischof, die Geistlichen und Mitglieder und gab einen Rückblick auf die Ereignisse des Jahres. So wurde die Lebens-chronik des Glaubenszeugen Papst Franziskus überreicht, es gab eine Sonderbriefmarke, ein Erinnerungsmal vor der Klever Stiftskirche, ein Buch des IKLK, Gedenkmünzen, ein Erinnerungsstehpult in Rees, Ausstellungen in Rees und Xanten und sogar einen Karnevalsorden.

Geplant ist ein Musical mit der Würdigung des Seligen. IKLK-Altpräsident Pfarrer Hans-Karl Seeger überraschte mit einem Glückwunsch von Papst Franziskus zum 40-jährigen Bestehen. Er informierte über die Homepage und den Facebook-Auftritt mit 166 Freunden. Bischof Mussinghoff, der als Sekretär von Bischof Heinrich Tenhumberg sehr früh mit Karl Leisner in Berührung kam, erinnerte an den Seligsprechungsprozess, an dem er als Vizepostulator beteiligt war.

IKLK-Sekretär Diakon Stephan Rintelen gab den Jahresbericht des Präsidiums. Aktuell gehören 356 Mitglieder zum Leisner-Kreis. Dann standen Neuwahlen an. Als neuer Präsident wurde mit großer Mehrheit Propst Johannes Mecking von der Propsteigemeinde St. Mariä Himmelfahrt Kleve gewählt. Als erste Amtshandlung dankte er seinem Vorgänger, Pfarrer Benedikt Elshoff.

Vizepräsidentin Monika Kaiser-Haas und Sekretär Stephan Rintelen wurden wiedergewählt. Die Position des Schatzmeisters wird vorübergehend vom Vorstand wahrgenommen. Renate Heming schied als Schatzmeisterin aus. Zum Präsidium gehört ferner Propst Klaus Wittke von der Propsteigemeinde St. Viktor. Die Positionen der Beisitzer wurden bestätigt, wobei Pfarrer Seeger ausschließlich für das Karl-Leisner-Archiv zuständig ist.

(RP)
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