Sonsbeck Neun Jahre Haft für den Tankstellenräuber mit Maske

Sonsbeck · Nach sechs bewaffneten Tankstellenüberfällen muss der Täter mit der Koboldmaske (die Rheinische Post berichtete mehrfach) jetzt für lange Zeit ins Gefängnis. Das Duisburger Landgericht hat ihn gestern wegen schweren Raubes zu neun Jahren Haft verurteilt.

Die Staatsanwaltschaft hatte sogar noch mehr gefordert: zehn Jahre und acht Monate. Die Verteidigung hatte eine Freiheitsstrafe im einstelligen Bereich beantragt.

Der 23-Jährige hatte ein weitgehendes Geständnis abgelegt. Dieses Geständnis ersparte den Opfern die Aussage und kürzte die Hauptverhandlung erheblich ab. Die Strafkammer wertete das zugunsten des Angeklagten.

So auch, dass keines der Opfer körperliche Schäden davongetragen hatte und die Beute jeweils nicht erheblich war. Bei allen Überfällen kamen 5000 Euro zusammen, in Sonsbeck waren es 300 Euro und Zigaretten. Der Angeklagte hatte bei den Taten eine grüne Koboldmaske aufgesetzt und mit einer Waffe in die Luft geschossen. Zu seinen Lasten wertete das Gericht, dass er gleich sechs Mal innerhalb kurzer Zeit Tankstellen überfallen hatte, um Geld und Zigaretten zu erbeuten. Auch könne man von einer gewissen professionellen Vorgehensweise sprechen, hieß es gestern in der Urteilsbegründung.

Das Gericht ging weder von einer verminderten Schuldfähigkeit, noch von minderschweren Fällen aus. Damit wurde der Strafrahmen von fünf bis 15 Jahren zugrunde gelegt.

Die Ermittler waren dem 23-Jährigen durch Tankbetrügereien mit gestohlenen Kennzeichen und Aufnahmen der Überwachungskameras auf die Spur gekommen. Nach der letzten Tat hatten sie ihn vor seiner Wohnung abgefangen und festgenommen.

Im Frühjahr hatte der Mülheimer sechs Tankstellen in Sonsbeck, Duisburg, Mülheim und Bergkamen überfallen.

(bil)
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