Xanten Neues Baugebiet ist noch ein großes Loch

Xanten · Wo früher einmal Nibelungenbad und Sauna samt Parkplatz das Bild am Wardter Ortrand bestimmten, muss schweres Gerät her, um der "dicken Brocken" im Boden Herr zu werden.

 Die riesigen Brocken in der Baugrube müssen mit schwerem Gerät "gepickt" werden. Das ist laut und lästig, aber unerlässlich.

Die riesigen Brocken in der Baugrube müssen mit schwerem Gerät "gepickt" werden. Das ist laut und lästig, aber unerlässlich.

Foto: Armin Fischer

Die Wardter haben reges Interesse am Geschehen in seinem Dorf. Das zeigte sich wieder einmal im Bezirksausschuss. Eine Wardterin hatte da gleich eine ganze Reihe von Fragen zum neuen Baugebiet. Das soll da entstehen, wo ehemals Nibelungenbad mit Sauna und Parkplatz waren. "Stehen die Vergabekriterien schon fest? Bleibt es bei 130 Euro je Quadratmeter oder sind wir schon bei 170 Euro? Bleibt es bei 12 Doppelhaushälften und 13 Einzelhäusern?". Erst im Frühjahr 2018 sei der Bebauungsplan rechtskräftig, so der Technische Dezernent Niklas Franke; erst dann könnte der Hauptausschuss auch die Vergabekriterien und Anzahl der Grundstücke festlegen und beschließen, wie teuer der Quadratmeter Bauland im neuen Baugebiet "Meerend/Strohweg" wird. Der Bodenrichtwert liegt laut Gutachterausschuss beim Kreis Wesel bei 90 bis 105 Euro je Quadratmeter; wegen der schönen Lage und dem hohen Freizeitwert werde die Stadt die Grundstücke aber nicht unter Wert verkaufen.

Ausschussvorsitzender Tanko Scholten wies darauf hin, dass bei der Vergabe auch soziale Kriterien festgelegt werden. Und Niklas Franke betonte, "die Stadt will natürlich in erster Linie unseren Bürgern hier Bauland anbieten. Wir müssen nur überlegen, wie wir das rechtlich hinkriegen."

Vor der Sitzung hatte Bauunternehmer Karl-Wilhelm Scholten den Ausschuss vor Ort über den Stand der Dinge informiert. Dort, wo ehedem Nibelungenbad und Sauna waren, ist jetzt ein großes Loch, auch das Pflaster des Parkplatzes ist verschwunden. An mehreren Stellen in der großen Baugrube liegen Brocken, die vier bis fünf Meter hoch sind und mit einem Spezialgerät klein gepickt werden müssen. "Das Gepicke ist mehr als lästig", gab Scholten zu und bat die Anlieger um Verständnis, "aber wir können das nicht mit dem Kaffeelöffel abbrechen". Mehr als 10.000 Tonnen Bauschutt hat das Unternehmen schon weggefahren, 8000 Kubikmeter liegen noch in der Grube.

Abschnittweise, Zug um Zug und nur wenn es nicht regnet, wird der Boden jetzt ausgetauscht und verdichtet; "Die Erdarbeiten können wir nur machen, wenn es trocken ist", so Scholten. Ob es denn nicht einfacher gewesen sei, den schlechten Boden komplett gegen frische Erde auszutauschen, wollte ein Ausschussmitglied wissen. "Sicher, aber das wäre erheblich teurer geworden", so Scholten, der davon ausgeht, dass man noch zwei Monate mit den Erdarbeiten zugange sein wird. Den Wardtern dankte er für ihr Verständnis, "auch wenn es hier und da berechtigte Meckerei gab". Karl-Wilhelm Scholten auf die Frage, ob man die Bodenplatte von Bad und Sauna denn auch hätte sprengen können: "Ja, aber da sind unglaublich viele Eisenträger drin, da hätten wir nur eine lockere Sprengung machen können. Und auch das wäre deutlich teurer geworden".

Dort, wo bisher Bad und Sauna standen, sollen das neue Feuerwehrgerätehaus und eine Lagerhalle für das FZX gebaut werden; das neue Baugebiet entsteht im Wesentlichen auf dem ehemaligen Parkplatz. Zwischen Wohnbebauung und Feuerwehrhaus/Lagerhalle wird ein fünf Meter breiter und 80 Zentimeter hoher heckenartiger Wall errichtet.

(jas)
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