Xanten Mutter und Sohn stellen gemeinsam aus

Xanten · Werke von Erika und Randolf Vastmans sind im Gewölbekeller der Burg Winnenthal zu sehen.

 Erika und Randolf Vastmans bei der Eröffnung ihrer Ausstellung. Die 88-Jährige zeigte ihre Bilder erstmals öffentlich.

Erika und Randolf Vastmans bei der Eröffnung ihrer Ausstellung. Die 88-Jährige zeigte ihre Bilder erstmals öffentlich.

Foto: arfi

"Ich finde diese doppelte Kombination so toll. Zum einen zwischen der Fotografie und der Malerei und zum anderen zwischen Mutter und Sohn", erklärte Xantens Bürgermeister Thomas Görtz zur Eröffnung der Kunstausstellung von Erika und Randolf Vastmans im Gewölbekeller der Burg Winnenthal. Für die 88-jährige Erika Vastmans ist es eine Premiere: "Ich male, seitdem ich in Rente bin, aber an eine Ausstellung habe ich noch nie gedacht", erklärte die ehemalige Chemielaborantin.

Ob bunte Innenstädte, der Leuchtturm auf der silbernen Insel im tiefblauen Ozean oder die Wiese mit den herrlichen Mohnblumen: Alle Motive entstammen ihrer Fantasie oder der Erinnerung. "Die Dörfer sehen so aus wie die in meiner Heimat, der Oberlausitz. Dort komme ich nie mehr hin, deshalb sehe ich mir die Bilder an, wenn ich traurig bin, das hilft." Malen, sagt die Seniorin, sei für sie Entspannung pur, Urlaub in den eigenen vier Wänden. Das Talent habe sie von ihrem Vater geerbt, der eine mechanische Stickerei betrieb und wunderschöne Muster entwarf. Ganz anders ist die Vorgehensweise von Randolf Vastmans. Der ehemalige Bahnbeamte ist ständig mit der Kamera unterwegs, schießt Bilder von Motiven, an denen andere achtlos vorübergehen würden und verleiht ihnen nicht selten erst am heimischen Computer diese besondere Aussagekraft.

"Randolf Vastmans hat nicht nur spannende Ideen, er ersetzt mit seinen Werken das Gewöhnliche durch das Ungewöhnliche", erklärte Thomas Görtz. Das macht zum Beispiel seine Aufnahme eines einfahrenden ICE am Kölner Bahnhof deutlich. "Mitten in den umherrennenden Fahrgästen stand ein Mann völlig gelassen mit seiner Tasche an der Bahnsteigkante, da habe ich abgedrückt", erklärt der Fotokünstler.

Zum Kunstwerk wurde die Aufnahme aber erst dadurch, dass Vastmans die hektische Betriebsamkeit der Menschen in einen warmen Sepia-Farbton einfließen ließ, während er den geduldig wartenden Fahrgast in seinen natürlichen Farben als Kernaussage beließ.

Manchmal findet Vastmans, der seine Aufnahmen auf Leinwand drucken lässt, ein Motiv, das für sich selber spricht. Zum Beispiel bei seinem letzten Ostseeurlaub auf der Halbinsel Zingst. Mitten im Schilf, weit weg vom nächsten Haus, fand er eine mit bunten Wäschestücken behangene Leine. "So ein Motiv kommt einem nur einmal im Leben vor die Linse", freut sich der Hobbyfotograf, der seit kurzem in Büderich ein eigenes Studio hat, in dem er künftig Workshops anbieten möchte.

Seine Werke und die seiner Mutter Erika Vastmans sind noch bis zum 30. Oktober im Kulturkeller der Senioren-Residenz Burg Winnenthal zu besichtigen und natürlich auch zu erwerben.

Öffnungszeit montags - freitags 9 bis 17 Uhr; an Wochenenden 13 bis 17 Uhr.

(erko)
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