Sonsbeck Mühle, Museum und Römer: Tag des offenen Denkmals erleben

Sonsbeck · Am Sonntag, 13. September, ist wieder Tag des offenen Denkmals. Mit dem Motto "Handwerk, Technik und Industrie" ist der Tag Teil der Europäischen Kampagne "European Industrial and Technical Heritage Year 2015". Ziel ist es dabei, auf die Bedeutung dieser industriellen und technischen Denkmale für die Denkmallandschaft in Europa hinzuweisen.

 Hobeln wie die Großen: Im Archäologischen Park ist das Teil des Wochenendprogramms.

Hobeln wie die Großen: Im Archäologischen Park ist das Teil des Wochenendprogramms.

Foto: Axel Thünker

"Es sind nämlich nicht nur die großen Gotteshäuser und malerischen Altstädte, die unsere baukulturelle Identität formen", so Heinz-Peter Kamps, Vorsitzender des Vereins für Denkmalpflege in Sonsbeck. "Prägend für den Niederrhein waren zum Beispiel die Windmühlen, die letztlich ja auch technische Bauwerke sind." Das Handwerk bilde die Grundlage der Denkmallandschaft. So seien seit 2003 traditionelle Handwerktechniken ausdrücklich Teil des immateriellen Weltkulturerbes.

Der Verein für Denkmalpflege hat eine besondere Verbindung zum Töpferhandwerk, dessen 500-jährige Geschichte in Sonsbeck auch Thema eines Buches war. Deshalb nimmt der Verein diesen Tag auch zum Anlass, die Gommansche Mühle als Technisches Denkmal zu öffnen. Gleichzeitig gibt er dem Sonsbecker Töpfer Michael Tannhäuser die Möglichkeit, in der Zeit von 11 bis 17 Uhr seine Arbeit zu präsentieren. Im Obergeschoss der Gommanschen Mühle kann die Dauerausstellung mit Niederrheinischen Töpferarbeiten besucht werden.

Auch Ingrid Tietz nutzt den Tag des offenen Denkmals und öffnet von 10 bis 13 Uhr und von 15 bis 18 Uhr ihr Keramikmuseum an der Kastellstraße 3 in Sonsbeck. In dem Museum ist eine der größten Privatsammlungen von Werken von Josef Hehl (Xanten) ausgestellt, außerdem Gebrauchskeramik, Skulpturen, Vasen und Service anderer niederrheinischer Künstler.

Das Programm im Archäologischen Park in Xanten fällt am Tag des Denkmals besonders üppig aus. Alle Werkstätten des APX laden am Samstag und am Sonntag jeweils von 11 bis 17 Uhr zum Mitmachen ein. Beim Schmied werden an diesem Wochenende Fibeln hergestellt, beim Holzfachmann Dolche geschnitzt und bei der Töpferin die traditionelle Töpferscheibe in Schwung gebracht. In der Weberwerkstatt können Besucher die alte Technik des Sprang-Webens entdecken, bei der die auf einen Rahmen gespannten Wollfäden gekreuzt und zum Schluss mit einem Faden fixiert werden. Nur am Sonntag findet außerdem der letzte Tag der offenen Werft im APX statt, bei dem der historische Schiffsbaumeister Kees Sars und sein Team an den Nachbauten von zwei römischen Einbaum-Booten arbeiten und dem Publikum gerne alle Details erläutern.

(RP)
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