Sonsbeck Milch macht die Knochen stark

Sonsbeck · Die Milchentdecker-Tour machte Station an der Sonsbecker Grundschule. Landfrauen machten Kindern der Klasse 3 b das nahrhafte und gesunde Getränk schmackhaft mit einem indischen Mix, amerikanischen Wraps und spanischem Reis.

 Landfrau Maria Lesting (li.) und Edith Schröter, Klassenlehrerin der 3 b, zeigten den Kindern in der Schulküche, wie man Möhren raspelt.

Landfrau Maria Lesting (li.) und Edith Schröter, Klassenlehrerin der 3 b, zeigten den Kindern in der Schulküche, wie man Möhren raspelt.

Foto: Christoph Reichwein

Milch macht müde Menschen munter. Und ist verdammt wichtig für die Knochen. Denn die bestehen aus Kalzium. Davon gibt es reichlich in Milchprodukten: In einem Joghurt, einem Becher Milch und einer Scheibe Käse ist genauso viel Kalzium wie in fünf Broten. Spannend und lehrreich war die dritte Schulstunde gestern für 14 Mädchen und Jungen der Klasse 3 b der Johann-Hinrich-Wichern-Grundschule. Die fand nicht im Klassenraum statt, sondern in der Schulküche. Und der Unterricht sah deutlich anders aus als sonst: Da wurde mit Hilfe der Landfrau Maria Lesting aus Dülmen, Violetta Seibel und Julian Garrecht von der Event-Agentur "Markenzeichen" aus Köln und geschnibbelt und gerührt sowie gekocht und gegessen.

Der Hintergrund: Die Milchentdecker-Tour besucht im Rahmen des Schulprogramms NRW für Obst, Gemüse und Milch seit Oktober 2017 wieder nordrhein-westfälische Grundschulen mit ihrer mobilen Küche und machte auch Station in der Sonsbecker Grundschule.

Finanziert wird das Projekt vom Ministerium für Umweltschutz, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz. Ende Februar läuft es aus, neue Mittel sind aber schon beantragt. Bis dahin haben Projektleiterin Violetta Seibel und ihr Team 40 Grundschulen in NRW besucht, das gesamte Equipment immer dabei.

Ihr Ziel: Mit Hilfe von Landfrauen, die vorher pädagogisch ein wenig geschult worden sind und für den Koch-Tag die Lebensmittel frisch einkaufen, Kindern die Milch schmackhaft machen. In allen Schulen werden die gleichen Rezepte nachgekocht: Die eine Kinder-Gruppe bereitet Lassi zu, ein indisches Getränk aus Joghurt und Säften. Gruppe zwei ist für amerikanische Wraps zuständig, bestrichen mit Frischkäse, gefüllt mit Möhren, Salat und Tomaten. Und Gruppe drei kocht spanischen Milchreis, mit Zitronen- und Orangenabrieb und natürlich Zimt, dazu gibt es Obstsalat.

"Ich esse dies nicht, ich esse das nicht: Das gibt es nicht", machte Klassenlehrerin Edith Schröter ihrer 3 b unmissverständlich klar. Gegessen wird, was auf den Tisch kommt. Dann überließ sie Maria Lesting das Feld - von Haus aus Bäuerin und Mutter von vier erwachsenen Kindern. Sie schickte erst mal alle Kinder wieder 'raus aus der Schulküche - zum Händewaschen. Dann konnte es losgehen: Weiße Schürzen an, in der jeweiligen Gruppe (zu der übrigens auch je eine Mutter gehörte) das Rezept durchlesen, die benötigten Zutaten, Rührschüsseln und Messer in der mobilen Küche von Violetta Seibel abholen.

Aber halt, stopp: Bevor es ans Schnibbeln ging, erklärte Landfrau Maria Lesting noch, wie man Schälmesser richtig hält. Und dass man das, was man gerade schneiden möchte, niemals mit der flachen Hand hält, sondern die Finger zur Tigerkralle formt.

Was die 14 Mädchen und Jungen aus der Kochstunde mit nach Hause nahmen: Die Erkenntnis, dass man tatsächlich aus Milchprodukten leckere Gerichte zaubern kann. Was sie in der Kochstunde echt beeindruckt hat: Dass der Knochenbau bei jedem Menschen erst mit 35 Jahren abgeschlossen ist - und sich dann zeigt, wer immer brav seine Schulmilch getrunken und seine Knochen mit genügend Kalzium versorgt hat.

(jas)
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