Xanten Melcher-Werke ab Sonntag im Dreigiebelhaus

Xanten · Wenn Bilder und Räume ineinanderfließen: die Auseinandersetzung des Künstlers aus Düsseldorf mit Modellen der Realität.

 Der Düsseldorfer Künstler und Villa- Romana-Preisträger Bernd Mechler stellt auf Einladung des Vereins Stadtkultur im Dreigiebelhaus aus.

Der Düsseldorfer Künstler und Villa- Romana-Preisträger Bernd Mechler stellt auf Einladung des Vereins Stadtkultur im Dreigiebelhaus aus.

Foto: Armin Fischer

Am kommenden Sonntag eröffnet der Verein Stadtkultur Xanten im Dreigiebelhaus am Dom eine Kunstausstellung mit dem Titel "Unlocal Places". Ausgestellt werden außergewöhnliche Werke des Düsseldorfer Künstlers und Villa- Romana-Preisträgers Bernd Mechler. "Der Titel steht für die räumlichen Erfahrungen, die ich mit den Bildern erlebe. Es handelt sich praktisch um Orte, die man mit sich führt", erläutert Mechler.

Die Malerei, so der Künstler, sei eine Auseinandersetzung mit Modellen der Realität. Mechlers Bilder sind auf den ersten Blick nur schwer zu erfahren, lässt man sich darauf ein, erkennt man jedoch, dass die abstrakten Formen und Farben eine räumliche Bedeutung nicht nur in ihrer Ebene, sondern darüber hinaus entwickeln. Mechler nutzt vor allem die Unschärfe der Konturen zur Darstellung von Geschwindigkeit. Manchmal hat es dabei den Anschein, als friere der gebürtige Mannheimer die Zeit geradezu ein und bildet den Augenblick als manifestierte Realität ab. Obwohl seine Werke vielfach auf Leinwänden mit einer Höhe von bis zu 2,50 Metern Höhe daherkommen, wirken sie nicht übermächtig und entfalten doch eine raumgreifende Präsenz. Um die Ausstellung im Dreigiebelhaus mit seinen Dachschrägen realisieren zu können, hat Mechler die infrage kommenden Flächen im Vorfeld ausgemessen. Nicht bedacht haben der Künstler und Kurator Michael Blaszczyk dabei aber die Zugänge bis ins zweite Geschoss. "Bilder in dieser Größe passen nicht durch alle Türen und das Treppenhaus. Wir haben sie zum Teil über die Balustrade der Bücherei von außen hochgezogen, das war schon Akrobatik", erklärt Blaszczyk, der den Maler vor drei Jahren im Rahmen einer Kunstausstellung in Xanten kennengelernt hat und sofort von dessen Kunst angetan war. "Malerei ist der Aspekt, der Ähnliches in Assoziationsnähe versetzt", sagt Mechler. Tatsächlich lassen sich seine Bilder auf ein Spiel mit der Wahrnehmung ein, die immer wieder nach illusionistischer Räumlichkeit zu trachten sucht. Bernd Mechler legt sehr viel Wert auf die Anordnung seiner Bilder und das aus gutem Grund: "Es findet eine Verzahnung der einzelnen Bilder durch ihre Stile statt, sie weisen zueinander. Sie anzuordnen ist wie Schach spielen, nur lustvoller. Bilder nehmen Bezug zum Raum auf, sind aber doch autonom."

Die Ausstellung geht noch bis zum 23. Januar 2016. Zur Vernissage am Sonntag wird das Restaurant Neumaier kulinarische Leckerbissen anbieten.

(erko)
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