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Xanten Männerüberschuss bei sommerlicher Comedyshow

Xanten · Beim Open-Air im Strandbad Wardt präsentierte sich der "Enni Comedy Salon" erstmal im XXL-Format.

 Mit sommerlich kurzer Khakihose und Pünktchenhemd kam Ole Lehmann auf die Bühne des Enni XXL Comedy Salons.

Mit sommerlich kurzer Khakihose und Pünktchenhemd kam Ole Lehmann auf die Bühne des Enni XXL Comedy Salons.

Foto: olaf ostermann

Ein lauer Sommerabend, Swing aus der Konserve, Mücken und jede Menge Testosteron. Am Wochenende lud der Energieversorger Enni ein zum Comedy Salon XXL im Strandbad an der Xantener Südsee. Fein säuberlich aufgereihte Klappstühle, Schlemmertreff und Bierwagen, Sonnenuntergang und der Blick aufs Wasser. Ein bunt gemischtes Publikum nimmt Platz.

Laute Einmarschmusik für Wolfgang Trepper, das "Ur-Ur-Ur-Gestein der Comedy aus Duisburg". Pädagogisch sinnvoll beginnt er seine Anmoderation mit Zuckerbrot und Peitsche. In Xanten fühle er sich fast zu Hause, hat er doch acht Jahre in Unterbirten gewohnt. Die Neukirchen-Vluyner kamen unterdessen nicht ganz so gut weg. "Bei euch in Neukirchen-Vluyn sind Mutter und Vater Geschwister, ihr kennt euch doch da doch alle!" kommt anfänglich scheinbar nicht ganz so gut an beim eingefleischten Xantener Publikum. Schwarzer Humor, schwarze Klamotten, bei ihm ist Garstigkeit Programm. Nachdem das Publikum "ausbeleidigt" ist, kommt er zum Punkt. Die Comedians. Ole Lehmann ist der Erste in einer Reihe männermordender Männer. Der Berliner mischt schon seit Jahren im Quatsch Comedy Club mit und hat mit seinen Soloprogrammen deutschlandweiten Erfolg. Mit Khakihose und Pünktchenhemd macht er reinen Tisch auf der Bühne: "Ich bin homosexuell und suche noch 'nen Tagesabschlussgefährten". Na, ob er wohl fündig wird? Gelästert wird über das deutsche Fernsehen, Heidi Klum und Wolfgang Joop. Viel Gerede, wenig Pointen, aber trotzdem unterhaltsam. "Besser als Fernsehen" sagt eine Besucherin nebenan.

Wolfgang Trepper übernimmt, greift das Thema auf und schwelgt in Erinnerungen an eine alte, bessere Fernsehzeit. "Hans Rosenthal, der war noch was."

Nach dem Quotenschwulen nun der Quotenitaliener. Roberto Capitoni. Ein kleiner Mann mit grüner Hose, blauem Hemd und ordentlichem Organ. "Halbitaliener vom Bauchnabel abwärts", so bezeichnet er sich selbst. Feurige Witze, spannende Pointen über den Italiener an sich, den Deutschen im Vergleich und seinen Mafiosi-Onkel Luigi. "Ich mach dir Betonschuhe" heißt sein neues Buch über eben dieses Thema. Wer nervt, den schmeißt Onkel Luigi kurzerhand mit Betonschuhen ins Wasser. Gut dass Bademeister Schaluppke da ist, der "weiße Hai vom Beckenrand". Der Kölner beschreibt sich selbst als Beckenminister und betreut in seiner fiktiven Welt krakeelende Kinder, meckernde Muttis und pöbelnde "Pubertiere". Ein multikulturelles Badeklientel eben. Ein guter Abschluss für die erste Halbzeit, passend zur Freibad-Location. Der nächste Gast: Benni Stark. Der ehemalige Herrenausstatter aus Lübeck plappert mit nordischem Dialekt aus der Nähkiste. "Wenn ein Paar in den Laden kommt, gibt sie den Ton an. Wir suchen einen Anzug, gern ein helles Schwarz". Ein Lachgarant auf der Bühne, privat bestimmt auch ganz nett.

Highlight des Abends: Hennes Bender. Schon beim Ankündigen des Bochumer Komikers schaut man in erwartungsfreudige Gesichter. Mit "wir haben keine Angst vor euch Arschlöchern" setzt er ein klares Statement Richtung Terror und Gewalt. Der einzige Wink zu aktuellen politischen Themen an diesem Abend. Danke, Hennes Bender. Der letzte in der Reihe der X-Chromosomen ist Heinz Gröning. Mit roter Hose, Glatze und Gitarre stellt sich der "Unglaubliche Heinz" singend vor und imitiert verschiedene Künstler mit ein- und demselben Lied: "Wir haben Hunger, Hunger, Hunger..." Das Publikum ist begeistert. Ein politisch und wettertechnisch lauer Sommerabend geht zu Ende, die Gewitterfront naht, der stürmische Trepper sagt "Tschüss Xanten" und fegt von der Bühne.

(RP)
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