Xanten Ludger Rippelbeck liebt den Mini

Xanten · Beim Thema Motorsport und alte Autos bekommt der Xantener große Augen. Seine besondere Leiderschaft sind die kleinen Flitzer aus England. Regelmäßig organisiert er ein Oldtimertreffen auf dem Marktplatz der Domstadt.

 Sammler Ludger Rippelbeck besitzt neben einem Mini im Rallyetrim auch einen neuen Mini Cooper.

Sammler Ludger Rippelbeck besitzt neben einem Mini im Rallyetrim auch einen neuen Mini Cooper.

Foto: Armin Fischer (arfi)

Manchmal müssen eben der Zufall und eine gehörige Portion Glück mit im Spiel sein, damit ein Traum in Erfüllung gehen kann. Bei Ludger Rippelbeck hat beides Pate gestanden, als sich in Osnabrück für ihn endlich das Garagentor öffnete und den Blick auf den Mini in Rot und Weiß freigab. Das habe bei ihm sofort eingeschlagen, gesteht der Xantener. Vor einem Jahr am Karfreitag war es sozusagen Liebe auf den ersten Blick. Dabei hatte es anfangs gar nicht danach ausgesehen, dass die beiden zusammenkommen würden. Denn wäre es allein nach den Gesetzen der freien Marktwirtschaft gegangen, dann wäre ein anderer als Ludger Rippelbeck der neue Besitzer des englischen Flitzers geworden. Doch dann kam alles ganz anders.

  Im Fahrgestell des klassischen Mini ist ein Vierzylinder-Motor quer eingebaut.

Im Fahrgestell des klassischen Mini ist ein Vierzylinder-Motor quer eingebaut.

Foto: Armin Fischer (arfi)

Jedes Jahr im Frühjahr, nunmehr zum 16. Mal, organisiert er ein Oldtimertreffen auf dem Xantener Marktplatz, inzwischen gut bekannt als Grünkohl-Meeting. Nach dem deftigen Mittagessen geht es mit den Klassiker-Freunden beschaulich und mit Genuss durch die niederrheinischen Lande. Beim Thema Motorsport und alte Autos kriegt Ludger Rippelbeck also große Augen, macht aus seiner Passion keinen Hehl. Und eben aus seiner Leidenschaft für den kleinen Mini-Flitzer. Für ihn sind das Rennwagen, aus denen Legenden gestrickt sind.

Xanten: Ludger Rippelbeck liebt den Mini
Foto: Armin Fischer (arfi)

So gewann der Mini zum Beispiel Anfang der 60er Jahre viermal in Folge die Rallye Monte Carlo, der fünfte Sieg blieb ihm verwehrt, weil offiziell eine Kleinigkeit an dem Fahrzeug moniert und es disqualifiziert wurde. In Wirklichkeit jedoch sei es damals eher darum gegangen, den Zweitplatzierten zum Sieg zu verhelfen. Und der war eben ein Franzose.

Der Xantener mag Autos, vor allem englische Marken im Allgemeinen und seinen alten, offenen Lotus im Besonderen. Doch für den Winter ist der Lotus nichts, es fehlt das Dach, das Streusalz greift schnell die Karosserie an. Also schaute sich der heute 55-Jährige im Internet nach einem Mini um. Ohne große Hoffnung auf einen Treffer. Denn solche Fahrzeuge werden selten angeboten. Und wenn doch, dann kosten sie ein nettes Sümmchen. Umso überraschter war er, als er bei einer Internetversteigerung auf den rot-weißen Mini stieß. "Ich habe mir gedacht, das gibt's doch nicht, und habe spaßeshalber mitgeboten."

Andere erhöhten ihr Gebot, Rippeldeck reagierte, andere legten erneut eine Schippe drauf. Doch alle blieben unter dem geforderten Mindestpreis. Der Verkauf kam nicht zustande, die Chance schien vertan. Dafür schrieb der Xantener den Verkäufer an und riet ihm, das Fahrzeug lieber auf dem englischen Markt anzubieten. Deutschland sei dafür ein schlechtes Forum. "Rechts gelenkte Fahrzeuge lassen sich hier nur schlecht verkaufen. In England sind es gefragte Autos", weiß er zu berichten. Unterschrieben war die Mail mit "Grüße aus Xanten. Ludger". Umso überraschter war er, als er plötzlich einen Anruf des Verkäufers erhielt. Der hatte den Vornamen Ludger in Xanten gegoogelt und war zunächst auf einen Xantener Metzgermeister und dann auf Ludger Rippelbeck gestoßen.

Am Osterwochenende fuhr der 55-Jährige hoch nach Niedersachsen und erwarb sein neues Schätzchen. Gekauft wie gesehen, eine Probefahrt war nicht nötig, um ihn zu überzeugen. Das Auto, da ist er sich ganz sicher, werde er nicht mehr abgeben.

Übrigens betreibt Ludger Rippelbeck einen Kurierdienst mit dem für ihn bezeichnenden Namen Mini-Bote. Mit der gleichnamigen Automarke hat das aber nichts zu tun. Ein Sprinter und ein VW Caddy gehören zum Fuhrpark.

(pek)
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