Xanten Lettische Schüler sind in Xanten zu Gast

Xanten · Mit der europäischen Identität beschäftigen sich die Teilnehmer eines Schüleraustauschs des Stiftsgymnasiums.

 Bürgermeister Görtz erhielt ein Gastgeschenk von der stellvertretenden Schulleiterin des Gymnasiums, Gundega Muceniece.

Bürgermeister Görtz erhielt ein Gastgeschenk von der stellvertretenden Schulleiterin des Gymnasiums, Gundega Muceniece.

Foto: Arnulf Stoffel

Elf Schüler aus Riga lernen derzeit das Leben bei Xantener Gastfamilien kennen. Sie machen einen Gegenbesuch: Das Xantener Stiftsgymnasium hat eine Partnerschule in Riga, im Herbst waren die deutschen Schüler zum ersten Mal in der lettischen Hauptstadt zu Gast. Nun sind Rigaer Schüler am Niederrhein.

An ihren Besuch in Riga im September 2015 kann sich Stiftsgymnasiastin Therese Hilp noch gut erinnern. "Wir sind ohne Erwartungen gefahren, da wir nicht wussten, wie Lettland ist", sagt sie. Von den Erfahrungen schwärmt sie heute noch: "Wir waren in Gastfamilien untergebracht, in denen wir uns vom ersten Tag wie zu Hause gefühlt haben."

Verständigungsprobleme gab und gibt es keine zwischen Gastgeber und Gästen, denn Deutsch wird an der lettischen Schule ab der dritten Klasse als erste Fremdsprache gelehrt, steht also noch vor Englisch, Russisch und Französisch.

In Xanten geht es nun um das Kennenlernen von Land und Leuten, aber auch um Politik, denn Schwerpunktthemen des Austauschen sind aktuelle Fragen zur europäischen Identität und der Bedeutung der Europäischen Union. Dazu unternehmen die Schüler Exkursionen nach Aachen, Brüssel und Köln.

Den ersten Stein für die Zusammenarbeit mit der ausländischen Schule hat das Stiftsgymnasium vor drei Jahren gelegt. Damals beteiligte sie sich an einem Schülerwettbewerb Osteuropa der Bezirksregierung Münster. Bei der Suche nach einem Partner wurde es in Riga fündig. Der Kontakt kam durch den Xantener Geschichtslehrer Alexander Kalnins zustande, in Deutschland gebürtig und mit lettischen Wurzeln. Mit dem dortigen stattlichen deutschen Gymnasium arbeiteten die Xantener gemeinsam an Arbeiten zu literarischen und historischen Themen, unter anderem zur Sagenwelt, und gewannen dafür gleich zwei Preise in den Jahren 2013 und 2014, unter anderem den Landessiegerpreis. Als die deutschen Schüler im Herbst in Lettland waren, erforschten sie dort deutsche Spuren.

Die lettischen Gastschüler wurden nun im Ratssaal empfangen. Dabei betonte Bürgermeister Thomas Görtz, wie wichtig es sei, dass sich die Menschen über Grenzen hinweg kennenlernen. Xanten sei mit der Auszeichnung als europaaktive Kommune ein Beispiel für ein lebendiges Europa. Einen Beitrag für diese Ehrung hat auch das Stiftsgymnasium geleistet, das Schülergruppen mit Schulen in neun Ländern austauscht, von England und Frankreich bis nach Polen, Montenegro, Russland und Palästina. Und eben jetzt auch mit Lettland.

(pek)
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