Xanten Lecker essen und dabei die Lachmuskeln trainieren

Xanten · Comedy und ein Drei-Gang-Menü - das kommt an in Xanten. So wundert es wenig, dass das "Enni-Comedy-Dinner" im Plaza del Mar nicht nur in Rekordzeit ausverkauft war, sondern sogar einen Zusatztermin erforderlich machte.

Die rund 100 Gäste am Hafen waren gleich zu Beginn derart in Stimmung, dass Moderator und Comedian Benni Stark staunend feststellte: "Das ist ja ein richtiger Hexenkessel hier." Der Kieler schöpfte zunächst aus seinen Erfahrungen als Verkäufer für Herren-Oberbekleidung: "Es kommen immer zuerst die Frauen. Sie schicken ihren Mann mit einem viel zu kleinen Anzug in die Umkleidekabine, um dann in Ruhe das Passende auszusuchen." Aber auch von seinen Besuchen im Elektromarkt wusste Stark zu berichten. "Da geht einer zum Verkäufer und fragt nach einem Wlan-Kabel. Sagt der Verkäufer: Das liegt drüben auf der Freilichtrolle."

Ganz andere Sorgen hat Andreas Weber. Der Stuttgarter musste sich unerwartet damit abfinden, wieder Single zu sein: "Dabei hatte ich mit meiner Frau nach 17 Jahren endlich den sexuellen Höhepunkt erreicht. Wir hatten beide gleichzeitig Migräne." Nach so langer Zeit, mit der alleinigen Führung eines Haushaltes betraut zu werden, kann Mann leicht überfordern. "Neulich kam mich ein Freund besuchen und bewunderte meinen flauschigen Teppich. Dabei habe ich einen Laminat-Boden", so der Schwabe. Der jedoch bietet bisweilen Raum für künstlerische Entfaltung, versichert Weber: "Manchmal lege ich mich einfach so auf den Fußboden und lasse einen Staub-Engel entstehen."

Dritter im Bunde war Freddy Farzadi. Der ehemalige Rechtsanwalt verblüffte das Publikum mit seiner beeindruckenden Vita: "Das Jurastudium habe ich mir als Türsteher auf der Reeperbahn verdient. Tagsüber habe ich Fälle von Körperverletzung gelernt und abends die Protagonisten dazu kennengelernt." Die waren nicht die hellsten Kerzen auf der Torte, lieferten dem Comedian dafür aber reichlich Stoff. "Da war einer bei, der hat sich Koteletten wachsen lassen, nur weil an seinem Handy ein Klettverschluss war." Seine Motivation zur Advokatentätigkeit hatte er da aber bereits verloren. "Wer glaubt, dass aus Recht Gerechtigkeit wird, glaubt auch, dass das Ordnungsamt nachts die Küche aufräumt", erzählte der Düsseldorfer.

(erko)
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