Kreis Land sagt Fördergeld für Breitbandausbau zu

Kreis · Bis zum Herbst soll ein Unternehmen gefunden werden, das die Ausbaupläne in der Wir4-Region umsetzt.

Wesel (RP) Die Städte Kamp-Lintfort, Moers, Neukirchen-Vluyn und Rheinberg bekommen den Anschluss an die digitale Datenautobahn und erhalten bis zum Jahr 2020 auch in bislang unterversorgten Gebieten hierzu ein flächendeckendes Breitbandnetz. Mit der Förderzusage des Landes, die Christoph Dammermann, Staatssekretär im NRW-Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie, gestern persönlich überbrachte, schließen die Wir4-Städte die bislang klaffende Wirtschaftlichkeitslücke.

Bund und Land investieren hiernach je zur Hälfte die insgesamt benötigten 28 Millionen Euro und stoßen damit am Niederrhein eines der größten städteübergreifenden Infrastrukturprojekte der kommenden Jahre an.

Die Bürgermeister Christoph Landscheidt, Christoph Fleischhauer, Harald Lenßen und Frank Tatzel gaben jetzt gemeinsam den Startschuss zur Umsetzung, die zunächst ein umfangreiches europäisches Ausschreibungsverfahren beinhaltet. Bis zum Herbst wollen die Partner so ein geeignetes Telekommunikationsunternehmen finden, das die Ausbaupläne umsetzt. Schon im Frühjahr des kommenden Jahres sollen die ersten Bagger in der Region anrollen.

Insgesamt entsprachen die Bundes- und Landesministerien den Förderanträgen des Energie- und Umweltunternehmens Enni, das gemeinsam mit dem Forschungs- und Beratungsunternehmen Innowise für die kommunalen Partner ein Ausbaukonzept entwickelt und die für den Ausbau notwendigen Fördermittel akquiriert hatte.

Zum Hintergrund: Im vergangenen Jahr wurden in den Städten unterversorgte Haushalte, Gewerbebetriebe und Schulen ermittelt und mit den Ausbauplänen führender Telekommunikationsunternehmen für die kommenden drei Jahre abgeglichen.

"Die dabei identifizierten sogenannten weißen Flecken mit Übertragungsraten unter 30 Mbit pro Sekunde werden bald Internetverbindungen mit 100 Mbit pro Sekunde nutzen können", sagt Enni-Vorstand Lutz Hormes. Dazu werden bis zum Jahr 2020 rund 760 Kilometer Glasfaserkabel verbuddelt, um die gut 4000 Haushalte, 350 Unternehmen und knapp 70 Schulen in den Städten an das schnelle Netz anzubinden.

Die Fördermittel sind ein warmer Geldregen für die vier sich in der Haushaltssicherung befindenden Kommunen, die den Breitbandausbau nun auch ohne Eigenmittel stemmen können.

(RP)
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