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Xanten Kunstmöbel aus Stein für den Kurpark

Xanten · "Steine", so sagt Christoph Wilmsen-Wiegmann, "finde ich nicht, sie finden mich." Deshalb ist der Bildhauer ständig unterwegs, ständig auf der Suche nach uralten Zeitzeugen der Entstehungsgeschichte der Erde. So entstand das Tor der Nibelungen am Xantener Stadteingang.

Xanten: Kunstmöbel aus Stein für den Kurpark
Foto: Fischer Armin

Und so ist es mit einem neuen Steinkreis, den der 59-Jährige nun im Auftrag des Lions Clubs für den Stadtwall entwickelt hat - die erste Möblierung für den künftigen Kurgarten, die am nächsten Sonntag offiziell der Öffentlichkeit vorgestellt wird.

Die kraftvoll wirkenden Blöcke aus skandinavischem Granit sind im Grün des Parks am Fildersteg zu finden. Wochenlang, so erzählt der der gebürtige Kalkarer Wilmsen-Wiegmann, sei er auf der Suche nach geeigneten Objekten unterwegs gewesen. In Steinbrüchen im Südwesten Schwedens und in Nordpolen wurde er fündig.

24 Steinbrocken, die in der zweiten Eiszeit vor gut 100.000 Jahren eine sehr bewegte Geschichte erlebt haben müssen und alle etwa 700 bis 1200 Kilogramm schwer sind, ließ er schließlich mit einem Tieflader aufs Gelände seines Ateliers an der Marienbaumer Straße in Apppeldorn transportieren. Sechs "Paare" blieben übrig, die der Bildhauer dann mit Hammer und Meißel in Form brachte und mit Diamant-Werkzeug schliff. Ein subtiler Prozess, der trotz der Festigkeit des Materials viel Fingerspitzengefühl und Erfahrung erforderte.

Aufgestellt hat Wilmsen-Wiegmann die Steine in ausgewogenen Abständen, die Paar-Partner finden sich jeweils genau gegenüber. Sie alle bilden jetzt einen großzügig angelegten Kreis von zwölf Metern Durchmesser. "Eine magische, biblische und mythische Zahl", wie der international anerkannte Künstler betont.

Eine Installation, die im Schnittpunkt von alter und neuer Stadt, von benachbartem Kindergarten und Altenheim, ein Bindeglied und gleichzeitig eine Ruhezone bilde, in deren Sitzmulden ein überdimensionaler Ball wie Sonne oder Mond Einschluss finden könnten.

Mit dieser Installation, so der bisherige Club-Präsident, Christian Strunk, der die Idee für den Steinkreis hatte, und der aktuelle Lions-Präsident Jens Weber, wolle der Lions Club den Bürgern der Stadt und ihren Besuchern ein besonderes Geschenk machen. Die Kunst solle Mittel sein, sich in den Alltag und das Bild der Stadt einzubringen. Und sie könne das auf vielfältige Weise - "inspirierend und begeisternd, provozierend und anregend".

Und: "Der Steinkreis bildet einen neuen Erlebnisraum mit Innen- und Außenbereich: Innehalten und Verweilen, Ruhe finden oder ins Gespräch kommen, Kräfte für Veränderung und Neues freisetzen," so Weber, der gestern mit Genugtuung feststellte, dass das genau an den Himmelrichtungen ausgerichtete Kunstwerk mit seinen geschliffenen Sitzflächen sofort angenommen wurde. Immer wieder fühlen sich Passanten motiviert, zwischen die Steine in den Kreis hineinzugehen, das Material zu befühlen, sich zu setzen oder darauf zu klettern.

"Gewohntes anders sehen, Denkanstöße geben und neue Perspektiven einnehmen" seien die Hauptmotive des Lions Clubs Xanten für den Steinkreis gewesen, sagt auch die Pressesprecherin der Xantener Lions, Elisabeth Maas. Eine Idee, die offensichtlich überzeugt. Bei der Finanzierung halfen die Deutsche Bank, die Kurt-Küppers-Stiftung und Swertz-Hagebau-Märkte als Sponsoren. Weber glaubt fest daran, dass es bald eine neue Redewendung in Xanten geben wird: "Wir treffen uns beim Steinkreis!"

Der Lions Club Xanten übergibt das Kunstobjekt am Sonntag, 30. Oktober, um 12 Uhr im Fildersteg-Westwall-Park an die Stadt. Interessenten sind eingeladen. Anwesend sein werden Bürgermeister Thomas Görtz, sein Vorgänger und bisheriger Präsident des Lions Clubs Thomas Strunk sowie der aktuelle Präsident Jens Weber. Die Lions wie auch Künstler Christoph Wilmsen-Wiegmann stehen den Gästen Rede und Antwort.

(RP)
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