Xanten Kult-Popnacht mit "Fun & Friends" im Ostwallpark

Xanten · Rund 350 Besucher zählte das zweite Konzert, das im Rahmen der "Sommermusik Xanten" für Stimmung sorgte.

 Die Sixties-Cover-Band "Fun" sorgte zusammen mit ihren "Friends" - in diesem Fall Bonner Orchestermusiker - für Stimmung bei den 350 Gästen und zahlreichen weiteren Zaungästen.

Die Sixties-Cover-Band "Fun" sorgte zusammen mit ihren "Friends" - in diesem Fall Bonner Orchestermusiker - für Stimmung bei den 350 Gästen und zahlreichen weiteren Zaungästen.

Foto: Armin Fischer

"Es ist ein Blind Date, beide Seiten wissen nicht, was sie erwartet", erklärt Günter vom Dorp, Sänger der Sixties-Cover-Band "Fun" und Organisator des Festivals "Sommermusik Xanten". Nach einem verheißungsvollen Auftakt am Freitag, an dem das Orchester der deutschen Philharmonie Bonn im Zusammenspiel mit namhaften Solisten rund 500 Besucher mit Höhepunkten aus Opern, Operetten und Musicals begeisterte, standen am Samstag Hits aus der "Minirock-Ära" auf dem Programm. "Fun & Friends", die Freunde waren in diesem Fall die Bonner Orchestermusiker, hatten Titel vom Shocking Blues Megahit "Venus" bis zum Beatles-Klassiker "Hey Jude" im Angebot. Orchestersound und RockQn Roll, das war vor allem für Dirigent Peter von Wienhardt eine große Herausforderung: "Das akustische Zusammenspiel ist für mich sehr ungewohnt, ich muss immer dem Drummer der Band folgen. Dazu kommt die Schwierigkeit, das Ganze von der Lautstärke her abzustimmen." Diesen Job haben an diesem Abend gleich zwei Tontechniker übernommen, die auf sage und schreibe 60 Kanälen jedes einzelne Instrument zum exakt richtigen Zeitpunkt ansteuerten.

Rund 300 Besucher verlieren sich an diesem lauwarmen Abend kurz vor Konzertbeginn auf dem großen Gelände vor der Bühne, später sollten es 350 werden. Für den Veranstalter ist das viel zu wenig. "Wir machen eine ähnliche Reihe in Mönchengladbach, dort ist gerade dieses Konzert immer als Erstes ausverkauft", sagt vom Dorp.

Dem Sänger und Promoter macht das aber wenig aus, ganz im Gegenteil, eine zweijährige Anlaufphase haben er und sein Team einkalkuliert. Im nächsten Jahr wollen sie wiederkommen, dafür soll heute schon geworben werden. Eine locker flockige Reise in die Zeit der kurzen Röcke und der unbeschwerten Musik sollte es werden, das machte auch Thomas Görtz deutlich. Xantens Bürgermeister begrüßte die Konzertbesucher ganz leger im Partydress: "Heute geht alles ein wenig lockerer zu, freuen Sie sich auf einen tollen Sommerabend." Nach einem Einspieler des Orchesters legten Günter vom Dorp und seine Band mit Orbisons "Pretty Woman" gleich einen Partykracher vor.

Anne Seefeld schwingt sofort das Tanzbein. Mit ihren Freunden aus Alpen und Xanten hat sie die Band bereits im April bei ihrem Auftritt im Xantener Schützenhaus gesehen und war restlos begeistert. "Die Musik der Sechziger ist unsere Musik. Da kommen einem Tränen in die Augen, ich habe bei manchen Liedern eine richtige Gänsehaut." Zum Beispiel bei der Tina-Turner-Nummer "River deep mountain high". Auch wenn Sängerin Nadine Stapper nicht ganz an die markante Stimme der Rockröhre herankam, das Publikum versetzte sie dennoch in Partystimmung. Dazu zählten auch die rund 100 "Zaungäste" im Park oder auf der Mauer am Ostwall, die sich eine Eintrittskarte nicht leisten konnten oder wollten.

Das wäre für Klaas Hienstra undenkbar gewesen, der Niederländer wollte mit seiner Familie hautnah dabei sein, wenn Tochter Anna im Orchester ihren großen Auftritt hat. Aber nicht nur von deren Spiel war der Mann aus Delft restlos begeistert: "Ich bin zum ersten Mal in Xanten, die Stadt ist unglaublich schön. Ein Konzert vor dieser Kulisse, besser geht es nicht." Nach fast drei Stunden endete ein Konzert, das bei seiner Neuauflage im kommenden Jahr sicher mehr Besucher anziehen wird.

(erko)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort