Xanten Künstler nehmen Konzept aufs Korn

"Der U(h)rknall im Kurpark" heißt die Ausstellung in den Wallanlagen.

 Melanie Wormland-Weinhold beteiligte sich an einer Persiflage.

Melanie Wormland-Weinhold beteiligte sich an einer Persiflage.

Foto: crei

Eine schöne bunt bemalte Kuh, ein großes Ohr, ein riesiger Kreis aus runden Holzscheiben, ein schöner bunter von Blumen umrandeter Gruß mit den Worten "Vielen Dank für deine Teilnahme" und eine Schaukel auf der fünf blauäugige Raben sitzen, sind nur einige der Exponate, die seit Sonntag Teile einer Ausstellung in der Xantener Wallanlage am Nibelungentor bilden. Eröffnet wurde diese großflächige Sammlung von Exponaten von Ralf Neuköther-von Malottki, Sprecher des "Offenen Künstlertreffs Xanten", und dem stellvertretenden Bürgermeister Volker Markus.

Markus hieß die Künstler und Gäste willkommen. "Den zehn Künstlern, die sich hier zu dem Thema "Der U(h)rknall im Kurpark" in künstlerischer Form äußern, gilt die Zusage, dass ihnen auch in den kommenden Jahren ein passendes Areal für ihre Werke zur Verfügung stellen gestellt werden wird", versprach er. Die Projekte, die der "Offene Künstlertreff" bisher veranstaltet hat, reichen bis in das Jahr 2004 zurück, nie aber waren sie so politisch wie in diesem Jahr, als sie sich dem Xantener U(h)rknall widmeten. Nicht alle Künstler üben mit ihren Projekten offen Kritik an der Umwandlung der Wallanlage in einen Kurpark, der Herold, ein mittelalterliche Bote, den Gerd Mattissen im passenden Outfit sprechen ließ, äußerte jedoch Bedenken: "In den vergangenen Jahrhunderten lag Xanten in einem grünen Park, den alle nur bewunderten. Doch, auf einmal dann, und lang ist's noch nicht her. Schlimme Geräusche in den Wällen, sie sprachen die Sprache vom Stadt-Bäume-Fällen. Xantens antiker gewachsener Park wurde gerupft, und das ziemlich arg. Gemeinsam mit der jungen Künstlerin Melanie Wormland-Weinhold, produzierte Mattissen den U(hr)knall in einer Persiflage. In dieser Live-Performance zerschmetterte Wormland-Weinhold eine Küchenuhr, auf einer Leiter stehend, wobei sie den U(h)rknall auf der Grundlage eines Beckens aus Stahl produzierte.

Die Künstlerin Mathilde Wonning erinnert mit einem Ölgemälde mit sanften Pastelltönen an den Moment der Entstehung des Universums, überlässt die Kritik der Umwandlung der Wallanlage in einen Kurpark ihren Gefährten. So bringt Irene Welberts mit ihrem überdimensional großen Ohr zum Ausdruck, dass die Xantener den Knall in Bezug auf die Errichtung eines Kurparks doch wohl gehört haben müssten. Mit gekühlten Getränken und netten Gesprächen klang die Eröffnung am frühen Abend aus.

(hvh)
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