Xanten Aus für die Winterworld ist beschlossen

Xanten · FZX verzichtet mit Rücksicht auf die City-Gastronomie auf die Almhütte. Ohne diese ist die Eislauffläche nicht bezahlbar.

 Im Hafen Xanten wird es keine Almhütte mehr geben und damit auch keine Eislauffläche. Das Freizeitzentrum gab gestern das Aus bekannt.

Im Hafen Xanten wird es keine Almhütte mehr geben und damit auch keine Eislauffläche. Das Freizeitzentrum gab gestern das Aus bekannt.

Foto: Dirk Möwius

Nun ist es auch offiziell: In den kommenden Monaten wird es am Plaza del Mar keine Winterworld geben. Die Geschäftsführung der Freizeitzentrum Xanten GmbH bestätigte gestern am späten Nachmittag das Aus für das Freizeitangebot im Hafen an der Südsee - nach Gesprächen mit der Interessengemeinschaft Gewerbetreibender Xanten (IGX) mit Rücksichtnahme auf die Gastronomiebetriebe in der City. Die Almhütte habe in erheblichem Maße zur Deckung der Kosten für die übrigen Winterworld-Angebote, speziell für die Eislauffläche, beigetragen. Ohne die Almhütten-Gastronomie, so heißt es in einer Stellungnahme, sei es jedoch nicht mehr möglich, jene nachhaltig wirtschaftlich zu betreiben. Die Geschäftsführer, Xantens Bürgermeister Thomas Görtz, Kreisdirektor Frank Berensmeier und und Axel Hoppe (VRR), seien sich deshalb darüber einig, dass ein verlustbringender Betrieb der Winterworld dauerhaft nicht vertretbar sei. Allerdings werde es am Plaza del Mar auch künftig eine kleinere Kunsteisbahn für das Eisstockschießen geben.

"Wir sehen die Winterworld eigentlich positiv", sagte der IGX-Vorsitzende Ludger Lemken auf Anfrage unserer Redaktion. "Wir sind für die Eisbahn als gutes Angebot, die kalte Jahreszeit zu überbrücken." Im vergangenen Jahr habe man allerdings das Gespräch mit den FZX-Gesellschaftern gesucht. Man sei damals eingeschritten, weil die Almhütte schon in der Vorweihnachtszeit aufgestellt und für private Weihnachts- und Geburtstagsfeiern zugelassen werden sollte. Lemken: "Es kann nicht Sinn und Zweck des FZX sein, privaten Gastronomen private Feiern wegzunehmen. Das hat mit Öffentlichkeit nichts mehr zu tun." Mit dem Konsens sei das Thema für die IGX erledigt. Und: "Der Urgedanke der Freizeitgestaltung des FZX sollten Freizeitaktivitäten sein und nicht gastronomische Leistungen." Allerdings hätte sich die IGX darüber gefreut, wenn man die Eisbahn auf dem Weihnachtsmarkt aufgebaut hätte.

In der Vergangenheit hatte es immer wieder Vorbehalte der Einzelhändler gegen die Sonderstellung des FZX gegeben. Sie beklagten unter anderem eine Wettbewerbsverzerrung, da sich das FZX zu 100 Prozent in öffentlicher Hand befinde und mit Steuergeld bezuschusst werde. IGX-Sprecher Lemken warnte schon im Oktober 2016 vor einer Almhütte in der Vorweihnachtszeit. Das grabe den Gastronomen in der Innenstadt weiter das Wasser ab, sagte er damals der Redaktion. Diese benötigten die privaten Feiern aus dem Advent für die schwierigen Monate zu Jahresbeginn. FZX-Chef Wilfried Meyer hatte hingegen betont, dass ein ausgeweitetes Angebot mehr Menschen in die Stadt bringe. Er sehe das Almhütten-Angebot als "befruchtend" an. Bürgermeister Görtz sah ebenfalls keine Geschäftsschädigung für die Ortsgastronomie in der Kernstadt. "Wettbewerb gehört zum Geschäft", sagte er damals.

(RP)
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