Xanten Kampf ums Wartehäuschen geht weiter

Xanten · Bislang scheiterte der Antrag, in Marienbaum, Alte Schulstraße, einen Unterstand zu errichten, an der Planung einer massiven Wand. Dann, so fordert der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR), müsse auch eine Beleuchtung her.

Viele Marienbaumer fühlen sich im Regen stehengelassen. Seit Jahren wünschen sie sich für die Haltestelle Alte Schulstraße an der B 7 (Richtung Xanten) einen Wetterschutz. Die Eigentümerin des angrenzenden Grundstücks war auch schon bereit, einige Quadratmeter für das Wartehäuschen zur Verfügung zu stellen. Ein Antrag der Stadt auf Förderung hatte der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) genehmigt.

Doch dann scheiterte alles an der gewünschten massiven Bauweise. Die BBX lässt aber nicht locker. In einem Schreiben an die Stadt fordert sie nun die erneute Aufnahme von Gesprächen mit der Grundstückseigentümerin, um einen entsprechenden Gestattungsvertrag abzuschließen.

Die Anfänge der Geschichte reichen bis 2012 zurück. Damals schienen schon wesentliche Hindernisse ausgeräumt. Es existiert eine Übereinkunft, die BBX-Chef Werner Paeßens mit der Eigentümerin ausgehandelt hatte. Ein Vertrag soll über 20 Jahre abgeschlossen werden, das Grundstück im Eigentum der Anliegerin bleiben, eine Wand von 1,80 Meter Höhe als Sichtschutz errichtet werden.

Die Stadt Xanten habe, so sagte nun VRR-Sprecherin Sabine Tkatzik auf Anfrage, am 28. September 2015 einen Zuwendungsbescheid in Höhe von 146.000 Euro erhalten. Er galt für die Errichtung von mehreren Wartehallen mit teilweise behindertengerechtem Umbau, darunter auch am Marienbaumer Standort "Alte Schulstraße, Fahrtrichtung Xanten".

Knapp ein Jahr später jedoch, am 12. August 2016, schickte die Stadt dem VRR eine Änderungsanzeige mit dem Hinweis, dass ein massives Wartehäuschen gewünscht werde. Der VRR antwortete unter anderem: "Grundsätzlich bestehen unsererseits keine Bedenken gegen eine Herstellung einer Wartehalle in massiver Bauweise, wenn eine entsprechende Beleuchtung vorgesehen ist."

Die Wartehalle müsse so gestaltet sein, dass wartende Fahrgäste, unter anderem auch vom Busfahrer, gesehen werden. "Bei der von Ihnen vorgesehen Herstellung der Wartehalle ist dies nicht gewährleistet. Daher ist das Förderziel unseres Erachtens infrage gestellt. Wir bitten Sie, Ihre Planung unter dem Gesichtspunkt der Transparenz nochmals zu überdenken."

Eine denkbare Variante sei nach Ansicht des VRR auch ein Spiegel, damit Fahrgäste im Wartehäuschen erkennbar sind. "Es war seinerzeit alles geklärt. Sogar die Frage der Grundstücksregelung konnte gelöst werden", sagen nun die BBX-Ratsvertreter Werner Paeßens und Matthias Voll.

Letzterer moniert zudem, dass "wir in den fünf Jahren keine Informationen erhalten haben darüber, dass bereits ein Architekt Bauzeichnungen erstellt hat". Und: "Von einem Bauunternehmer hatten wir einen Kostenvoranschlag, der bei 8000 Euro lag." Die Errichtung eines Wartehäuschens auf dem kombinierten Rad- und Gehweg ist nicht möglich. Nach den Richtlinien und Empfehlungen würde "zur Führung eines gemeinsamen Geh- und Radweges um einen Bussteig mit Wartehäuschen herum eine Breite von 5,50 Meter (in Ausnahmefällen 5 Meter) benötigt", heißt es aus dem Verkehrsministerium. Diese Breite ist in Marienbaum nicht gegeben.

(kump)
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