Xanten Junger Mexikaner zu Gast in Xanten

Xanten · Der Rotary Club Xanten ermöglichte dem jungen Emilio Saráchaga, ein Jahr lang bei Gastfamilien in Xanten verbringen. Er ging zum Gymnasium, spielte bei den Romans Basketball und fand viele Freunde.

 Zu Gast in Xanten: Emilio aus Mexiko (sitzend Mitte) mit Gastfamilien sowie der Rotarier-Jugendbeauftragten Dr. Annette Hessing (sitzend links) und Präsident Heinrich van der Sand (3. von links).

Zu Gast in Xanten: Emilio aus Mexiko (sitzend Mitte) mit Gastfamilien sowie der Rotarier-Jugendbeauftragten Dr. Annette Hessing (sitzend links) und Präsident Heinrich van der Sand (3. von links).

Foto: Privat

Seit über zehn Jahren beteiligt sich der Rotary Club Xanten am internationalen Jugendaustausch von Rotary International. Das ermöglichte zuletzt auch Emilio Saráchaga aus Mexiko, Deutschland, die hiesige Sprache und Kultur kennenzulernen. Ein Jahr lebte der junge Mexikaner bei drei Gastfamilien in Xanten. Er ging auf das Stiftgymnasium, spielte bei den Xanten Romans Basketball, erlebte den deutschen Alltag und fand zahlreiche Freunde. Im Juli geht es wieder zurück nach Hause. Doch tolle Erfahrungen, so der inzwischen 18-Jährige, nehme er dann mit.

Genau das ist auch Ziel des Programms. "Das ist eine wichtige Säule des Rotary-Lebens", sagte die Jugenddienstbeauftragte Dr. Annette Hessing. "Wir konnten so schon vielen jungen Menschen aus unserer Region die Gelegenheit für einen einjährigen Auslandsaufenthalt ermöglichen; im Gegenzug haben uns junge Menschen aus der ganzen Welt besucht."

Allein in diesem Jahr wurden 60 Schüler aus Deutschland in die ganze Welt hinaus gesandt. Niels Trost (18) aus Xanten entdeckt derzeit Brasilien. In der gleichen Zeit nahmen seine Eltern für ein Trimester Emilio bei sich auf. "Wer wegschickt, muss auch aufnehmen", erklärte Dr. Ralph Trost.

Anfangs keine leichte Aufgabe: Emilio konnte weder deutsch noch englisch sprechen. Seine Gasteltern aber dafür spanisch. "Emilio hat allerdings von Beginn an fleißig gelernt. Schon am ersten Abend sagte er ,gute Nacht' zu uns", erzählte Sabine Trost erfreut. Zweimal in der Woche erhielt der junge Mexikaner privaten Sprachunterricht. Den normalen Schulalltag erlebte er zudem. Schon nach kurzer Zeit konnte er sich gut verständigen. Er fand Freunde, fuhr viel Fahrrad. "Die Austausche sind keine Touristenreisen. Die Jugendlichen werden in den Alltag integriert", so Hessing.

Als Bestandteil der Familie fuhr Emilio mit Familie Becker sogar nach Frankreich zu einer Hochzeit mit. Weihnachtsfeste, Ostern, der junge Mexikaner war immer dabei. "Und manchmal flogen auch die Fetzen, wie das mit Jugendlichen eben so ist", ergänzte Pauline Becker. Nach Besuchen aus Peru und Ecuador war Emilio nun schon der dritte Austauschschüler, den die Familie aufgenommen hat. "Das ist eine sehr wertvolle Erfahrung. Vor allen für die eigenen Kinder, die dann mal eine andere Sprache und von einem anderen Leben hören", so die dreifache Mutter. Der Älteste, Moritz (18), war im vergangenen Jahr selbst in Peru. Auch er bestätigte: "In dieser Zeit hat man dort eine zweite Heimat gefunden."

Josephine Pieper (16) schreibt derweil schon ihre Bewerbung für den Jugendaustausch 2016. Ihre Familie hat mit Emilio bereits sieben Austauschschüler aufgenommen. Weil es interessant sei, mal über den Tellerrand zu schauen, sagte Mutter Annemarie Pieper. "Und anschließend ist man in der ganzen Welt willkommen", ergänzte sie. Wohin es den eigenen Sprössling künftig verschlägt, ist noch ungewiss. Reizen würde die 16-Jährige jedenfalls Südamerika. "Ich möchte mal etwas komplett anderes erleben", erklärte sie. Ähnlich erging es damals auch Emilio. Spargel und Currywurst bestätigten die Wahl. Die kurzen Tage im Winter hingegen wird Emilio nicht vermissen.

Übrigens, Jugendliche zwischen 16 und 18 Jahren können sich bewerben ohne dass aus der Verwandtschaft jemand den Rotariern angehört (www.rotary-xanten.de).

(beaw)
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