Sonsbeck Ideen für die Beleuchtung der Gommanschen Mühle

Sonsbeck · Planungsgruppe Silberstreif stellt Machbarkeitsstudie vor. Die Politik ist angetan. Doch die Kosten bremsen die Euphorie.

Sie zeigten Visionen auf, wie die Gommansche Mühle ins rechte Licht gerückt werden könnte: Die Planungsgruppe Silberstreif mit Sitz in Krefeld, die sich seit zehn Jahren auf "Licht und Kunst am Bau" spezialisiert hat, demonstrierte den Mitgliedern des Bau- und Planungsausschusses per Computer-Animation, was machbar ist, um den "Galerie-Holländer" neben dem Kastell zu beleuchten.

"Licht in diesen Dimensionen zu entwerfen ist ein spezielles Feld", so Mario Haunhorst von Silberstreif, das schon die Liebfrauenkirche Trier oder die Unterführung des Hauptbahnhofes in Wiesbaden mit Lichtprojektionen aufpoliert hat.

"Eine Mühle hat Flügel und ist darüber zu erkennen", so der Ansatz für die Planungsgruppe, die Linien der Mühlenflügel durch kabeldicke Fäden nachzuzeichnen (Elektroluminiszenz-Linien). Im Turmbereich könnte ein sechsflachiger Fluter eingesetzt werden; die Galerie, in 24 Segmente unterteilt, ließe sich mit zwölf dimmbaren Strahlern beleuchten, das Untergeschoss mit farbigen LED-Leuchten. Mario Haunhorst riet, auch die Bäume und die Stadtmauer dezent zu illuminieren.

Was denn der ganze Spaß kosten würde, wollte Agnes Quinders (CDU) wissen. Mit knapp 50.000 Euro müsse man rechnen, überschlug die Planungsgruppe. Da schlackerten CDU-Ratsherr Rainer Weber "aber die Ohren", auch wenn er dem Team großes Lob zollte für ihre sehr niveauvolle künstlerische Idee. Aber die Kosten, die schreckten doch ab. Weber hörte schon die Leute grummeln, dass man für so ein Luxusprojekt Geld habe, das woanders fehle. Und die Flügel der Mühle seien ja aus Holz und vielleicht bald marode, und Lichtfäden aus Kunststoff, die hielten ja auch nicht ewig. Haunhorst bestätigte, dass man die Lichtfäden austauschen müsse, wenn die Weichmacher durch die Witterung rausgehen.

Die Flügel rausarbeiten, okay - aber nicht nach Art von Lichterketten. "Nicht dass wir nachher das ganze Jahr Weihnachten haben", gab ein Ausschussmitglied zu bedenken. Davon sei man durch die sehr dezenten Lichtfäden weit entfernt, so Mario Haunhorst. Ob man denn vielleicht in Modulen denken und vorgehen könne, fragten sich die Politiker - also vielleicht mit dem Mühlenstumpf unterhalb der Galerie und den Bäumen anfangen, dann wieder Geld zusammensparen und im nächsten Schritt Galerie, Obergeschoss und Flügel in Angriff nehmen? "Möglich ist alles", so die Herren der Planungsgruppe.

Vielleicht befolgen die Ausschussmitglieder ja deren Rat und schlafen jetzt erst einmal drei bis vier Nächte drüber, um dann vielleicht noch einmal das Gespräch mit Silberstreif zu suchen.

(jas)
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