Xanten Hotel: Dieses Jahr kein Spatenstich mehr

Xanten · Bürgermeister Thomas Görtz hat sich mit Jan-Peter Grewing, Sohn des verstorbenen Hotel-Investors, getroffen. Das Resümee: Alle Projekte sollen fortgeführt werden. Bis Jahresende wollen beide die aktuelle Sachlage vorstellen.

Xanten: Hotel: Dieses Jahr kein Spatenstich mehr
Foto: Pixabay

"Es wird 2017 keinen Spatenstich mehr geben", sagt Thomas Görtz auf Anfrage unserer Redaktion. Damit nimmt der Bürgermeister der Stadt Xanten seine öffentliche Aussage zurück, dass der geplante Hotel-Neubau auf der sogenannten Eselswiese am Rheintor gegenüber dem Haupteingang des Archäologischen Parks Xanten (APX) noch in diesem Jahr an den Start gehen wird.

Die neue Sachlage ist die Folge eines tragischen wie traurigen Todesfalles. Franz-Josef Grewing (69), der in Xanten seit fast 40 Jahren für die Firmengruppe Steinbach & Grewing als Investor auftrat und im Oktober 2016 mit Betreibern, Architekten und Stadtspitze seine Pläne für das neue Hotel öffentlich vorgestellt hat, ist an Allerheiligen an den Folgen eines Fahrradunfalls gestorben (wir berichteten). Mit ihm verliert das Familienunternehmen, so Bürgermeister Görtz, "einen Macher, der von Xanten begeistert war und viele interessante Menschen in die Stadt geholt hat". So war Grewing eben nicht nur Hotel-Investor, er war auch Betreiber des Wohnparks an der Sonsbecker Straße. Dieses Areal baute er seit 1988 Stück für Stück zu einem 40.000 Quadratmeter großen Gewerbepark aus und um. Jüngste Aktion: Aus dem ehemaligen Wohnpark wird - wie jetzt auch auf großen Werbeschildern in der Region zu sehen ist - der Möbelpirat. Die 20. Filiale des Wohn- und Küchendiscounters steht vor der Eröffnung. Das soll am Sonntag, 3. Dezember, mit einem Adventsfest und verkaufsoffenem Sonntag gefeiert werden. Zudem wollte Grewing neben der HEM-Tankstelle an der Sonsbecker Straße ein Schnellrestaurant errichten. Die Stadt Xanten hat dazu jüngst einen positiven Baubescheid erlassen.

All das war jetzt Thema eines Gespräches zwischen Bürgermeister Thomas Görtz und Jan-Peter Grewing, Sohn des Verstorbenen. "Es war ein sehr langes und sehr gutes Gespräch", sagt Bürgermeister Görtz auf Nachfrage unserer Redaktion und ergänzt: "Alle Xantener Projekte sollen fortgeführt werden. Auf der anderen Seite muss sich die Firmengruppe, die von Familienmitgliedern geführt werden soll, jetzt erst einmal neu sortieren. Daher ist es klar und verständlich, dass es in diesem Jahr keinen Spatenstich mehr geben wird." Nach Angaben von Görtz habe Jan-Peter Grewing die Aussagen seines Vaters, die er gegenüber unserer Zeitung im Juli getätigt hatte, jetzt noch einmal bestätigt. Sprich: Das Hotel kommt.

Wann, wie es ausschauen wird und welchen Betreiber es geben wird, wollen beide - Görtz und Grewing - noch vor Jahresende in einem Pressegespräch erörtern. "Es muss jetzt auch weitergehen", sagt Görtz, der bei jeder Gelegenheit von der Politik gefragt wird, was es denn Neues in Sachen Hotel gibt.

Wie berichtet, hatten Franz-Josef und Jan-Peter Grewing vor drei Jahren die Gesellschaft I.G.S. Rheintor gegründet - mit dem Ziel: Vermietung und Verpachtung des eigenen Grundbesitzes. Das Filetstück dieses Grundbesitzes ist sicherlich die insgesamt 17.685 Quadratmeter große Fläche vor den Toren der Stadt Xanten, die die beiden nach und nach gekauft haben. So wurde im Dezember 2015 der letzte Kaufvertrag für die Grundstücke zwischen der Firma Stahlbau und Gartengeräte Theunissen und dem Nibelungenkreisel unterschrieben. Gut zehn Monate später folgte die Baugenehmigung aus dem Rathaus. Nach Aussagen von Görtz wurden alle vertraglichen Rahmenbedingungen eingehalten.

(RP)
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