Sonsbeck Höchst vergnüglicher Comedy-Abend zum Kirmesauftakt

Sonsbeck · Lokalmatadorin de Frau Kühne hatte in Sonsbeck drei Kollegen im Schlepptau, die die Lachmuskeln der rund 450 Gäste strapazierten.

"Ein wirklich gelungener Kirmesauftakt!", lautete am Donnerstag das Urteil der Besucher am Ende eines höchst vergnüglichen Comedy-Abends im Schützenzelt. Da de Frau (Ingrid) Kühne befürchtet hatte, dem Publikum hier in der Gegend könne ihr Programm bereits zu vertraut sein, hatte sie Festwirt Mike Kartheuser eine sogenannte Mixed-Show mit Kollegen aus Düsseldorf, Bonn und Witten vorgeschlagen.

Als "George Clooney der Comedy" schickte sie Michael Steinke auf die Bühne. Der Düsseldorfer ist ein Kind der 70er Jahre, in der Pfefferminztee noch wirklich so hieß und Festplatten keine Dateien, sondern Muttis Leckereien bereit hielten. Im Publikum suchte und fand er zahlreiche Überlebende dieser Zeit. Seine kurzweiligen Bemerkungen für die "Generation Benedikt" über das Festnetztelefon oder dunkelbraune Mustertapeten sorgten für so manchen Seufzer: "Ja, genau so war das."

Bei Volker Weininger war sich Moderatorin Frau Kühne sicher: "Der passt gut nach Sonsbeck." Mit vermeintlich "schwerer Zunge" ließ der Bonner seine Kultfigur, den "Sitzungspräsidenten", aus dem Nähkästchen plaudern. Er berichtete zur allgemeinen Heiterkeit vom "Fegefeuer des Frohsinns", parlierte über Veganer, alkoholfreie Weihnachtsmärkte - "aber da geht keiner hin" - und Superfood. Auch die "herrlichen Touren mit dem Elferrat" kamen zur Sprache. "All inclusive - das ist das Dümmste, was du machen kannst, wenn unser Elferrat kommt", erklärte er dem giggelnden Publikum.

Mit "sonnengelb verpacktem" Kopfkino holte Michael Steinke die rund 450 Besucher aus der Pause zurück, um sie direkt weiter zu Pril-Blumen und auf Kellerpartys zu schicken. "Nun lasst doch mal das Gegacker, ich muss mich konzentrieren", versuchte er grinsend die Lachsalven angesichts seiner Klammerblues-Moves runter zu dimmen. Nur um sich gleich darauf für lebensverlängernde (Kuss-)Maßnahmen nach der Show zur Verfügung zu stellen, bevor er mit "I am sailing" die Kuschelzeit einläutete.

Damit war es ganz schnell vorbei als de Frau Kühne den "Kugelblitz aus dem Ruhrgebiet", Erasmus Stein, auf die Bühne holte. Ohne Punkt und Komma wirbelte er Comedy und Zauberei zu einer gemischten Wundertüte, bei der das Publikum gut aufgelegt mitspielte. Anke gab den "begeisterten Fan beim Show-Opening" und erwies sich als festzurrende Zwangsjacken-Schnürerin. Yvonne ließ sich aus einem Sanifair-Bon einen 20-Euro-Schein zaubern, dessen "bezaubernde Wirkung" aber allzu schnell verpuffte. "Der Witz liegt mir näher als das Wunder", sprach Stein, präsentierte aber sofort ein neues Zauberwerk, das im Gelächter der Gäste fast unterging.

"Jede Nummer ist nur so gut wie das Publikum. Wir Vier sind uns einig: Ihr müsst nächstes Jahr wiederkommen", bedankte sich Frau Kühne am Ende des Abends, bei dem jeder Künstler erst nach einer Zugabe von der Bühne gelassen wurde, bei den Zuschauern.

(RP)
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