Xanten Herbert Dissen zieht sich aus Politik zurück

Xanten · Auf der Mitgliederversammlung der FBI wird er heute Abend den Verzicht auf sein Ratsmandat bekanntgeben. Über 40 Jahre lang war der Mitbegründer der Initiative Ratsmitglied. Heinz-Willi Kemkes folgt.

 Etwas Wehmut ist dabei, aber Herbert Dissen hat sich entschlossen, heute seinen schon vor der Kommunalwahl angekündigten Rückzug umzusetzen.

Etwas Wehmut ist dabei, aber Herbert Dissen hat sich entschlossen, heute seinen schon vor der Kommunalwahl angekündigten Rückzug umzusetzen.

Foto: OO

Ganz leicht fällt ihm der Abschied nicht. Aber Herbert Dissen macht wahr, was er vor der Kommunalwahl angekündigt hatte. Auf der Mitgliederversammlung der FBI wird er heute Abend in der Gaststätte Einstein seinen Rückzug aus dem Rat erklären. Auch den Vorsitz der Sozialstiftung gibt er dann ab. Sein Nachfolger im Rat wird Heinz-Willi Kemkes. Er war als sogenannter Huckepack-Kandidat bereits 2014 gewählt worden, um direkt auf Dissen zu folgen.

"Es ist Zeit, Platz für eine neue Generation zu machen", sagt der 74-Jährige, der seit über 40 Jahren Ratsmitglied ist. Sein "Kind", die FBI, sieht er auf einem guten Weg. Dissen wurde zum Vorsitzenden gewählt, als am 14. März 1975 aus der Interessengemeinschaft Holzweg die Freie Bürgerinitiative wurde. Im jahrelangen Kampf gegen die Stadt Xanten im Streit um die Kosten für die Erschließung des Holzwegs war er die treibende Kraft. Herbert Dissen: "Es ist schon erstaunlich; dass nun über 40 Jahre später ein vergleichbares Thema, die Sorgen der Bürger angesichts der hohen Kosten für die Straßensanierung in Marienbaum, die Schlagzeilen beherrscht." Er hoffe, dass es am Ende noch eine gute Lösung im Sinne der Anlieger geben wird.

Zwei Monate nach der Gründung gaben 9,31 Prozent der Xantener Wahlberechtigten der jungen FBI ihre Stimme. Drei Ratsmitglieder (Herbert Dissen, Monika Höver und Erich Engel) kamen in den Rat. Seitdem ist die FBI kontinuierlich im Rat. 1979 wurde Herbert Dissen sogar stellvertretender Bürgermeister.

Herbert Dissen blickt auf einen langen politischen Weg zurück. Er sah Bürgermeister und Stadtdirektoren kommen und gehen. "Wir konnten viele neue Dinge verwirklichen. Statt der Ortsvorsteher richteten wir die Bezirksaussschüsse ein. Die frühzeitige Beteiligung von Bürgern an Bebauungsplänen wurde genauso eingeführt wie die Fragestunde im Rat oder Bürgerversammlungen. Heute ist alles eine Selbstverständlichkeit."

Er ist zuversichtlich, dass nun Peter Hilbig mit der fünfköpfigen Fraktion die Arbeit in seinem Sinne fortsetzt. Der Einsatz für das Bürgerbegehren gegen McDonald's war wie dem neuen Kernteam der Fraktion auch Dissen eine Herzenssache. Und wer Herbert Dissen kennt, weiß, dass er sich auch hinter den Kulissen noch zu Wort melden wird, wenn er dafür Bedarf sieht.

(RP)
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