Xanten "Hein Blöd" in Lederhose feiert in Bönning-Rill

Xanten · Nur knapp 200 Besucher kamen am Samstag ins Festzelt. Nun freut die Bruderschaft sich auf das Schützenfest.

 Zum neuen "Hein-Blöd-Schießen" ging es nach draußen. Verena Költgen gewann dieses Juxschießen.

Zum neuen "Hein-Blöd-Schießen" ging es nach draußen. Verena Költgen gewann dieses Juxschießen.

Foto: Arnulf Stoffel

Als vor drei Jahren Schlagersänger Michael Wendler nach Bönning-Rill kam, um seinen Hit "Sie liebt den DJ" zu singen, waren 800 Besucher im Festzelt aus dem Häuschen. Der Star aus Mallorca zog ihr Blitzlichtgewitter auf sich. Am Samstag vor zwei Tagen, als das Schützenfest der St. Heinrich Bruderschaft begann, war es an der Römerstraße deutlich ruhiger als bei der Bönninger Schlagernacht vor drei Jahren. Nur knapp 200 Besucher kamen ins Festzelt zur Hein-Blöd-Party.

"Die Party war gut", meinte Schriftführer und Pressesprecher Johannes Heilen. "Sie hätte aber mehr Besucher verdient gehabt." Dabei hatten die Mitglieder der Bruderschaft einiges versucht, um mehr als 200 Besucher an die Römerstraße zu locken, die auch im Vorjahr gekommen waren. Einen Schlagerstar holten sie nicht. "Obwohl das Zelt bei Michael Wendler voll war, ist bei uns nichts hängengeblieben", meinte Brudermeister Andreas Költgen. "Die Gagen, die bekannte Schlagerstars nehmen, sind einfach zu hoch."

Dafür luden die Schützenbrüder wieder zu einem Schießen ein, das es schon bis 2014 als Hein-Blöd-Schießen gegeben hatte. "Die Vorschriften sind strenger geworden", erklärte Johannes Heilen die Pause. "Deshalb mussten wir den Schießstand umbauen." Am Samstag gewann Verena Költgen dieses Juxschießen, wie dieser Besuchermagnet jetzt heißt. Die 38-jährige kaufmännische Angestellte ist die Ehefrau des ersten Brudermeisters.

Viele am Schießstand trugen Dirndl und Krachlederne, da der erste Tag des Schützenfestes in Bönning-Rill unter dem Motto Wiesngaudi stand. "Oktoberfeste sind zurzeit der Renner, zum Beispiel in Xanten", sagte Andreas Költgen. Allerdings spielte in Bönning-Rill keine weißblaue Blasmusik, floss kein bayerischer Gerstensaft durch die Zapfhähne und wurden keine Münchener Weißwürste aufgetischt, anders als am größten Oktoberfest des Niederrheins.

Am Sonntag hatten die Schützenbrüder schnell den schwachen Besuch der Hein-Blöd-Party vergessen. Sie holten am frühen Nachmittag den amtierenden König Wolfhard Höpfner mit seiner Frau Sigi Höpfner beim Schützenhaus an der Römerstraße ab. Begleitetet vom Musikverein Menzelen und vom Spielmannszug Menzelenerheide, zogen sie zum nahen Festzelt. Nach einem Fahnenschwenken begann dort das Preisschießen. Für den Abend war das Königsschießen angesetzt. Am nächsten Samstag geht das Schützenfest weiter. Dann lädt die Bruderschaft ab 19.30 Uhr zum Krönungsball ein.

(got)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort