Sonsbeck Haushalt erstmals seit zehn Jahren wieder ausgeglichen

Sonsbeck · Der Sonsbecker Gemeinderat schickt am Dienstag möglicherweise ein Dauerthema erneut ins Rennen: den Bau einer Sporthalle. Nicht gleich in allernächster Zeit, wie es Jürgen Kühne in einem Antrag der FDP-Fraktion zunächst befürwortet hatte, aber die Verwaltung könnte - vorbehaltlich eines Ratsbeschlusses - ein Turnhallenkonzept mit Standort- und Bedarfsanalyse erstellen, damit es weitergeht, wenn die alte Halle an der Wichern-Grundschule ihren 50. Geburtstag feiert - in sechs Jahren.

Da müsse nun aber angefangen werden, meinte Kühne im Haupt- und Finanzausschuss. Die Mehrzahl der anderen Fraktionen zeigte sich gesprächsbereit, wenn, so Josef Elsemann (CDU) die Verwaltung dies leisten könne. Schließlich erfüllen die Kleinturnhallen beide nicht die Normgrößen für alle Sportarten. Der Neubau einer größeren Turnhalle am jetzigen Standort könne allerdings zu Lärm- und Parkplatzproblemen führen, warnte Fachbereichsleier Manfred van Rennings.

Gleichwohl: Im Ergebnishaushalt bleiben die vorgesehenen Instandhaltungsarbeiten an der Wichern-Turnhalle erhalten: Hallentore, Eingangstür und Anstrich müssen erneuert werden. Das macht 50.000 Euro. 60.000 Euro könnten für die Erneuerung des Schwingbodens hinzukommen, wenn sich nach eingehender Prüfung die Notwendigkeit ergibt. Die Mittel sind da. Statt - wie noch im Dezember mit einem Minus von 635.893 geplant - kann Kämmerer Willi Tenhagen dank aktueller Gewerbesteuernachzahlungen mit positiven Zahlen rechnen. Der Gewerbesteueransatz erhöht sich um 800.000 EUR auf 4,7 Millionen Euro. Viel, so Tenhagen, bleibe nach den ebenfalls erhöhten Ansätzen für die Gewerbesteuerumlage ans Land und die Beteiligung am Fonds Deutsche Einheit nicht übrig. Tenhagen rechnet eher mit einer Schwarzen Null. Immerhin: Zum ersten Mal seit 2008 muss bei einer Verabschiedung des Haushalts zum Ausgleich kein Geld aus der Rücklage entnommen werden. Die Kehrseite: Im nächsten Jahr könnten sich die Schlüsselzuweisungen des Landes erheblich verringern oder gar ganz wegfallen. Macht dann bis zu 1,4 Millionen weniger in der Kasse - wenn die Steuerschätzungen eintreffen. Für Investitionen stehen rund 3,9 Millionen Euro zur Verfügung. In diesen Topf fließen gut 2,0 Millionen Euro Landeszuwendungen, rund 1,1 Millionen Euro aus Grundstücksverkäufen und etwa 0,8 Millionen Euro Kanal- und Erschließungsbeiträge. Da, so Tenhagen, bleibe Raum für Investitionen: Kanal- und Straßenbaumaßnahmen zur Erschließung von Wohn- und Gewerbegebieten, die Skateranlage, der neue Weg zur Sportanlage sowie die Weiterentwicklung des Aussichtsturms-Projekts. Und: Die Mieter von drei kommunalen Häusern erhalten Gas- statt Ölheizungen - für 40.000 Euro. Einen 80.000 Euro teureren Anschluss ans Nahwärmenetz wird's wohl nicht geben. Bei aller Liebe zur Nachhaltigkeit: Das sei zu teuer, hieß es.

(RP)
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